Gyldenstierne, Mogens BREV TIL: Magnus FRA: Gyldenstierne, Mogens (1560-01-08)

København, 8. Januar 1560.
Mogens Gyldenstjerne til Hertug Magnus 1).
Han giver en indgaaende Redegørelse for, at de til Hertugen bestemte Skibe med Knægte paa Grund af Uvejr ikke har kunnet komme afsted til den bestemte Tid.

Durchlauchtiger, hochwirdiger, hochgeborner furst, gnediger herr, mein vntherthenig vnd gantz willige dinste sindt eur furstlichen gnaden stetz mit vleiß zuuorn. Gnediger her, heut dato hab ich eur furstlich gnaden schreiben, zu Sullitzborch am newen jarßtage negst datirt, empfangen vnd daraus furwar gantz vngern verstanden, das eur furstlich gnaden der schiff halben, das die anhero nichtt nachgefolgtt vnd dem abschiede nach vnder Sullitzborch angelangtt, vber mich vast bewegett sein. Wie ich nu eur furstlich gnaden von Gott dem allmechtigen alle zeittliche vnd ewige wolfart, auffnhemen vnd gedeyen von hertzen gonne vnd wundsche, also woltt ich jn der weltt nicht liebers, dan das eur furstl. gnad jre jtzige vorhabende reise durch Gottes gnad mit gluck vnd guthem winde mocht geendet haben. Es hatt auch, wie jch mit Gott will betzeugen, an mir nichtt gemangeltt euer furstlich gnaden wolfart zu befurdern, bin auch noch erbuttig meins vermugens mit leib vnd guth eu. f. g. zudienen. Jst mir derwegen getreulich leidt, das sichs widder alle meinen willen mit den schiffen bisher lenger, als ich wol gewoltt, vertzogen, vnd will gar nicht zweiffein, es werden eu. f. gnaden vnd diejenigen, so bey jr sein, wargenommen haben, was schweres windz vnd wetters vast von dem heiligen Christage an bis daher jn der lufft gewesen, das mirh vnd die, vhor die schiff mit rathen vnd daruff verordent sein, nicht muglich antzusehen s. 5gewesen abtzuschiffen. Vnd ob wol zutzeitten westen vnd sudwesten windt gewesen, haben die schiff doch damit vhm das reff zu Falsterbo ahne gefahr nicht siglen konnen, derwegen nicht aus meinem, sondern gemeinem schiffsrath beschlossen, das schiff, leuth, geschutz vnd alle zubehorunge nicht zu wagen, damit wedder eu. furstlich gnaden gedynett noch der koniglichen matt., meins gnedigsten hern, bestes befurdert; woltt mir auch noch vil schwerer vor der kö. mtt, vnd eur furstlichen g. zuuoranttwortten gewesen sein. Vnd so es het konnen gescheen, woltt ich nicht liebers, dan die schiff hetten mugen mit eur f. denn tag, als sie von hir zogen, abgelauffen sein. Vnd wissen diejenigen, das von hinnen nach Bleckingen mit solchen schiffen nicht allmall ahne gefhar vnd gewiß abtzusiglen, das eben die zeitt, so man sich wol furgesatzt zu haltten, so sindt auch jn den zwolff weinachttagen die winde mher vnbestendig alß sonst das gantze jar.

Wie aber der Allmechtig am neuen jarßtage, welchs vngefher der neundtte tag nach eu. f. gnaden abreisen gewesen, ettwas windz verlyhen, wiewol es heftig gewehett, hab ich doch die krigsleutt zu schiff bringen lassen mit solcher schwerheit, das etzliche vf leibsgefhar an die schiff kommen, welche etlich tage zuuor vf der reye gelegen, die andern nach Ellenbogen vnd sonst an mher ortt verschlagen, etzliche sindt widder zu lande kommen, die den folgenden tag zeitlich vnd vor tag widder zu schiff gefurtt worden. Denselben tag negst nach dem neuen jarßtage sindt alle drey schiff zu sigel gangen. Als aber der windt, der damahls nordwest gewesen, schwach worden, das sie vnder Amach ligen plieben, jst dieselbe nachtt vhor dem mithwochen ein so erschrecklicher vnd grausamer stormwindt vom Südwesten entstanden, das die schiff vhor jren anckern weggetrieben, vnd hatt Gorg Grun, schiffshaubttman, zwey ancker gemist, das pflichtancker s. 6hatt ein haken gebrochen, vnd ist letzlich, wie es vfgewunden vnd widder gesencktt worden, durch sonderlich Gottes schicken am pflichtancker, das nur ein hacken gehabtt, erhaltten worden. Das kleine schiff, der Hundt, ist durch windt vnd wetter vhor Lantzkrone angetrieben, hatt die grosse mast mussen hawen, das volgig anher kommen, vnd hab ichs widder fertigen vnd ein newe mast einsetzen lassen; will auch, so der windt dise stundt weyhet, dasselbe nachferichten.

Hiraus haben eu. f. g. aus hohem verstande gnediglich zuermessen, das mir dem abschiede nachzuleben weitter nicht muglich gewesen, als Gott gewoltt, der windt vnd wetter jn seiner gnedigen handt allein hatt. Sonst soltten meinthalben die schiff lengst bey eu. f. g. gewesen sein, do es mitt meinem willen hett mugen beschafft werden. Vnd wiewol der Allmechtig windt, wetter vnd alles jn seiner macht hatt, so bin ich doch von hertzen fro, das eur f. g. jn dem schweren storm nicht außgewesen. Es konnen auch die schipper vnd andere berichten, die seekundig sein, so damals die schiff vff jenseit des refs gewesen, das die nu vhm den hals gewesen; dan wie jn diser zeit zu siglen, so ists wol schwer, doch lebtt Gott. Derwegen vnd wie vhorgemeltt will ich enttlich vnd vnderthenig hoffen, eu. f. g. werden der gelegenheit nach mich gnediglich entschuldigt haltten; dan der Allmechtig weiß, das es nicht mein schuldt ist. Hett ich auch selbst eigner person eur f. gnaden folgen sollen, do mirs befholen, woltt ichs gern gethan haben, so hett ichs doch nicht anderst machen konnen, das mir die schiffsleuth vnd andere alhir, die die warheit wollen berichten, mir(!) mussen gestendig sein. Jch hoffe aber, das die zwey grosse schiff nhumer bey eu. f. g. an den verordente hafen. werden sein ankommen. Der Hundt soll mit Gots hulff nicht seumen, vndt woltt ich eur f. g. vnd den ehrlichen leuthen, die bey eu. f. g. sein vnd mit derselben s. 7reisen sollen, vngern anderst wundschen oder gonnen dan gluck vnd gestuinde vberschiffunge. Jch bitte auch Gott von hertzen, das er eur f. g. vnd den jren mitt disen schiffen dieselbe gnediglich wolle verleyhen zu zeittlicher vnd ewiger wolfardtt, vnd bitte, eur f. g. wollen dise meine warhafte entschuldigung mit gnaden annhemen vnd nicht zweiffein, dan das ich eu. f. g. mitt allem willen gern dine, vnd also mein gnediger herr sein. Das ich also eu. f. g. zu vndertheniger dinstlicher anttwort nicht wollen widder verhaltten vnd bin derselben vnderthenig willig dinst zuleisten gantz erbottigk. Datum vff dem schlos Coppenhafen den achten januarij anno etc. lx ten.

E. f. g.
vndertheniger williger diner
Magnus Guldenstern, ritter.

Renskrift, benyttet som Koncept, i Mogens Gyldenstjernes Priv. Ark. Konc. og Optegnelser.