Staats-und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten 29 April 1772. Num. 69

Mit allergnàdigster Kayserlichm Freyheit.

Staats- und Gelehrte Zei-tung

Des Hamburgischen unpartheyischen L>rs ^»amourgl^cyen unpartyeyffchen

Des Hamburgischen unpartheyischen L>rs ^»amourgl^cyen unpartyeyffchen C 0 R RE SP 0 ND ENTE N.

Anno 1772* (Am Mirrewochen, den 29 April.) Num. 69,

Copenhagen, den 25 April.

Se. Königl. Majestät haben allergnadigst geruheh den ersten Depntirten im Finanz - Collegio, Herrn Stifts: Amtmann von Scheel/znm Chef der Dänischen Kammer, und Directeur der Oresundischen ZoLLkammer/ an die Stelle des als Amtmann zu Segeberg bestellten Herrn EUR Rothe/ zu ernennen; auch ist dem Second: apitaiu, Joachim vou Gerödorf, die Compagnie des in Glücksiadt zum Zoll- und Liront-Einnehmers gesenten Majors von Edelach/ als wirklichem Capitain und Chef verliehen worden. Den Prediger zu Kiettrup und Giöttrup/ im Stifte Aalburg/ Herrn Magister Nicolai Edinger Balle, haben Se. Majestät zum vierten ordentlichen Lehrer der Theologie bey der hiesigen Universität allergnädigst ernannt. Die Abreise Sr. Excellenz / des Herrn geheimen Staatsministers/ Schack-Rathlow, war, wie wir jüngst gemeldet haben, auf den Dienstag vestgesetzt; es istader dieselbe in dieser Woche eingestellt worden. Indessen verlautet- daß die Reise im Anfänge künftiger Woche gewiß vor sich gehen werde. Der geheime Rath/Hert Baron von Schimmelmann/ ist heute mit seiner ganzen Familie zu Schiske nach Lübeck gegangen/ um von dort sich nach Hamourg zu begeben/ diesen Sommer daselbst zuzubrmgen. Am Dienstage wurde in allerhöchster Gegenwart Iheer Majestät/ der Königin» Iuliana Maria/ und des Erbprinzen Friedrichs/ auf dem Hof-Theater die Operette: La rencontre imprevûe, welche der berühmte Hert Gluck rencontre imprevüe» welche der berühmte Hert Am Mittewochen begaben sich Se. Majestät/ in Begleitung des Erbprmzen Friedrichs/ in die Italienische Oper/ und am Dounerstage in die Dänische Comedie. Am Freytage wurde vort den die Dänische Comeie. Professoren in der Musik/ den Brüdern, Herren Collü/ ein sehr prächtiges Concert aus dem Dänischen Theater aufgeführet, welches Se. Majestät/ der König/ die Königin» Julrana Mariü/ und der Erbprinz

Friedrich/ mit Allerböchsi- und Höchstderoselben Gegenwart zu beehren geruhet. Heute nahmen Se. Majestät/ der König/ die Kömainn Juliana Maria, und der Erbprinz Friedrich, in Begleitung eines ansehnlichen Gefolges/ das Mittagsmahl auf Cbarlottenlund ein. Die Inquisitions-Commißion ist vorgestern/ gestern und heute auf dem Schlosse gehalten worden. Man redet zwar sehr vieles von den ttrtheilen/ welche gedachte Commißion über die Staatsgefangenen gefallet haben, und davon die über die Grafen Struensee und Brandt ihnen dey offenen Thüren vorgelesen seyn sollen. Damit wir aber nicht gezwungen werden, das zu wiederrufen, was wir von solchen Gerüchten kund machen, so wollen wir lieber nähere Bestätigung erwarten, und mehrere Nachricht vorher einziehen. Se. Königl. Majestät haben allergnädigst geruhet, auf allenmterthanigstes Ansuchen der Direction der Asiatischen Compagnie, derselben Octroy auf 20 Jahre zu verneuern, doch mit gewissen Veränderungen, die wir künftig anzeigen, und sämmtlich anführen werden. Am vorigen Sonntage reisete der hiesige Englische Envoye, Sir Robert Keith, nach Kronenburg, und kam, nachdem er sich mit der Königinn Mathilda daselbst unterredet hatte, am Montage wieder zurück. Gedachter Minister hat am Dienstage einen Courier nach London abgesandt. Von Marocco hat man die Nachricht, daß der Kayser den Frieden mit der Republik Holland gebrochen har, und daß solches allen fremden Consuln in allen Häven der Maroccanischen Staaten den lytert Januar d. I. bekannt gemacht worden, mit Befehl an die Cosaren, daß sie die Feindseligkeiten 6 Monate nach dem Dato der Kriegs- Déclaration anfangen sollen. Lonstammopel, den 17 März. In der Nacht vom ?ten dieses entstand in der Dorstadt Pera ein Brand. Das Hotel des Preußischen Gesandten litte dabey Gefahr; wurde aber noch glücklich

Gelehrt« SR SA

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gerettet, obgleich mm Zimmer rurmrt wurden, weshalb er auch mit feiner Familie bey dem Holländischen Chargé d’Affaires so lange wohnen wird, bis düs Hotel völlig wieder hergestellet ist. Es ist wirklich ein Rußtscher Commiffarius hier gewesen, welcher mît den Ministern der Pforte verschiedene Conferenzen gehalten, und darauf nach dem Rußischen Lager abgegangen. SG

N. SG. Eben vernimmt man, daß der Waffenstillstand zwischen Rußland und der Pforte am sten März geschloffen worden.

Rom, ,den 6 April.

Der Hof von Neapolis hat die große Abtey , welche -er verstorbene Cardinal Perelli in diesem Reiche besaß, mit der Krone vereiniget, und die andere von St. Maria di Capua hat der Pabst Monsignor Spinelli ertdeilet.

Se. Heiligkeit haben dem Franzosen Taburin ein ausschließendes Privilegium zur Verfertigung der Seide mit seiner neu erfundenen Maschine ertheilet, ohne aber die andern zu verhindern, nach der gewöhnlichen Art zu arbeiten. Der Franzose verspricht, durch seine neue Methode die Seide zu solcher Vollkommenheit zu bringen/ als die Beschaffenheit der Cocons es nur immer erlauben will.

Bologna, den y April.

Den 6t§n dieses kamen IhroKönigl. Hoheit, die verwittwete Churfürstinn von Sachsen, in unserer Stadt an, und den ?ten setzten Sie Ihre Reise von hier nach Rom fort.

“Aus Parma hat man, daß der Adî Contin alle Aemter, welche er auf dortiger Universität bekleidet, niedergelegt, und sich nach Venedig begeben habe. Vor seiner Abreise ist er von dem Herzoge mit 2000 Liren beschenkt worden. Eben daher wird gemeldet, daß durch die Vermittelung des dasi'gen Hofes die Benediktiner von St. Johannis dem Herzoge von Modena auf sein Verlangen 2.Güter, Tragattino und Cade, welche jährlich 3000 Ducatm ådringen, verkauft haben.

Briefe aus Mantua berichten, daß keine Truppen mehr aus der Oesterreichischen Lombardey nach Deutschland marschiren, wozu doch die Befehle gegeben waren, und daß man dieses als ein Zeichen eines nahen Friedens ans

Livorno, den 10 April.

Vergangenen Sonnabend kam der Herzog von Castropignano, Siciliamscher General, und Gesandte am Römischen Hofe, hier an, und setzte derselbe den folgenden Tag seine Reise nach Pisa fort.

Am Sonntag Abend trafen Se. Excellenz, der Gras von Orlow, hier ein, und wurden bey Ihrer Ankunft von der Artillerie der hier auf der Rhede liegenden Russischen Kriegsschiske begrüßet. Nach einem kurzert Aufenthalt begaben Sie sich wieder nach Pisa zurück.

Florenz, den 11 April.

Der Commendator, F. Zanobi bei Ricci, Kayserl. Kön. Kammerhert, und Admiral der Schiske des Maltheser-Ordens.iß zum Bali von Turin ernannt worden, welche Stelle jährlich 2000 Gulden einbringt.

Zu St. Mrniato hat der anhaltende Regen großen Schaden gethan, besonders an den Klöstern der Domimcaner, die an einem Berge gebauet sind, und anderen Fundament, vieles Erdreich weggespüblet worden.

Venedig, den 12 April.

Se. Excellenz, der Edle Zagnri, welcher wegen feiner Talente von allen Ständen geschätzt wird, ist zum Avogadore del Comme, eine Stelle, welche mit der Würde

eines Tribunus Plebiö bey den alten Römern ödereinkömmt, einmüthig erwählet worden.

Das Regenwetter dauert noch beständig fort, wodurch der Po und andere Flüsse aus ihren Ufern getreten, und besonders in der Provinz Polesine vielen Schaden an den besàèten Feldern gethan haben. Zur Ersetzung des Schadens, welchen der Durchbruch der Brenta zu Fiesso verursachet, sind 5000 Ducaten aus der öffentlichen Caske angewiesen worden. .

Der Professor juris publia Fabro hat auf der Universität zu Padua in eurer Schrift gewisse Save behauptet, weshalb ihn einige namenlose Schriftsteller, die man für Theologen hält, aufs schärfste angeklaget haben. Die Regierung Läßt die Sache jetzt untersuchen.

Man glaubt hier, daß die Pforte den Russen die Bedingung, eine freye Schiffahrt auf dem schwarzen Meere zu haben, nicht zugestehen werde, ob sie gleich keine Kriegsschiske! daselbst haben wollen.

Der Sclavonffche Kaufmann, welcher neulich einen Diebstahl durch siedendes Wasser entdecken wollte, hat 1500 Ducaten Strafe geben müssen.

London, den Li April.

Wir sahen bereits eine Liste von Kriegsschiffen,! die beordert waren, sich segelfertigzu halten. Nämlich: Marlborough, von 90 Kanonen; Albion, Centaur, Egmont, Resolution, Torbay, Triumph und Somerset, alle von 74 ; Afa und Worcester, von 64Kanonen. Glory, Thames und Southampton, Fregatten. Strambolo, ein Feuerschisk, oder Brander. Carcasse und Racehoríe, Bombardier-Gallioten. Bey jedem Schiske war der Name des Capttains ausgedrückt, und der Admiral, Lord Home, sollte das Commando über sich nehmen. Die Bestimmung dieser Flotte war unbekannt; machte aber die Neubegierde aller Engländer rege. Lord Howe hat dieser Tagen eine lange Unterredung mit dem Könige gehabt. Einige Nachrichten sagten, die Flotte sey nach der Ostsee besnmmt. Ste sollte Proviant auf 4 Monate, und zw Mann Marine-Soldaten von jeder Division zu Chatham, Portsmouth und Plymouth mit sich nehmen. Allein, die ganze Ausrüstung ist in der vorigen Nacht contremandiret worden.

Vorgestern war große Cour zu St. James. Der König und die Königin. wohnten Vormittags dem Gottesdienst in der Hofkapelle bey , wo der Erzbischof von York predigte. Des Nachmittaas fuhren Ihre Majestäten nach Richmond, wo Sie sich noch aufhalten.

Der Herzog von Cumberland und seine Gemahlirm find zu Windsor, und kommen niemals nach Hofe.

Der Pohlnische Prinz Poniatowsky hat die Reist durch England angetreten, und ist nun zu Oxford.

Es ist eine Ordre nach Irland an den Vicekönrg, Lord Townshend, abgegangen, ein wachsames Auge zu haben, daß keine Rekruten daselbst für Frankreich und Spanien angeworden werden.

Oie Ostindische Compagnie hat mit ihren neulich ausgehenden Schiffen viele Rekruten nach Bengalen, Madraß und Bombay abgesandt.

Durch den Fleiß des Grafen von Sandwich ist nun die Englische Seemacht in einem sehr guten Stande, und dieser Lord hat sich vorgenommen, diesen Sommer alle Seehäven und Schiffszimmerhöfe zu besuchen. Er scheinet für das Seewesen besonders aufgelegt zu styn, ungeachtet er selbst kein Seemann ist. Er brachte es auf die Bahn, daß dem Schiffbau der Ostindischen Compagnie Einhalt geschehen müßte/ weil sie sonst alles

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chenholz verbauen, und für König;. Schiske wenig übrig lassen würde. Es ist bereits eine Verordnung deswegen gemacht/ und die Pflanzung der Eichbaume wird durch alle Mittel veranlasset.

ZU Kmgàrg, auf der Insel Sky, starb unlängst Alexander Donald im 8zsten Jahre seines Alters. Er war es, zu dem der Prätendent nach der unglücklichen Affarre bey CuNoden im Jahr 1745 seine Zuflucht nahm, und obgleich die Regierung demjenigen eine Belohnung von 50000 Pf. Sterl. versprach/ der den Prätendenten überliefern würde/ so war der Verstorbene doch so groß: müthta, die Rechte der Gastfreyheit höher zu schätzen/ als die Summe/ welche ihn und seine Familie hätte glücklich machen können.

Das Parlement ist ernstlich bedacht/ die Lebensmittel wohlfeiler zu machen. Lord North hat nicht weniger/ als 26 Projette von unterschiedenen Leuten empfangen/ welche die Verringerung des Preises der Lebensmittel betressen. Dieser Minister soll in kurzer Zeit zu einem Sitz in dem Oberhause gerufen werden. Wer ihm alödenn im Unterhause Nachfolgen wird, kann man nicht sagen.

pans, den 20 April.

Der König hat dem Prinzen vom Beauvau, Capitain der Garde/ eine Pension von 25000 Livres zugestanden, die ein Gouvernement für ihn offen kommen wird. Es ist bekannt/ daß ihm das Gouvernement von Languedoc genommen wurde/ weil er sich im Lit de Justice gegen die Handlungen des Kanzlers ausgelassen. Dieser letztere soll gegenwärtig wirklich nicht mehr so stark in Gunsten seyn, so daß man auch eine Veränderung/ in Absicht der mit den Parlementera gemachten Verfügungen/ erwartet.

Man versichert, der König habe den Entschluß genommen, alle seine verkauft gewesene Domaine» wieder an die Krone zu bringen.

Aus Wien und Constantinopel wird für zuverlaßig berichtet, daß die Pforte zu folgenden Bedingungen eines Waffenstillstandes ihre Zustimmung gegeben: O daß man die Haltung eines Congresses nicht verzögern; i) daß dieser Congreß in der Wallachen Statt haben; g)daß die Donau beyden Armeen zur Grenze wahrend des Congresses dienen, 4) und daß, im Fall dte Friedens-Negociationen fruchtlos abliefen, der Waffenstillstand nichtsdestoweniger noch z? Monat von dem Tage der Ruptur des Congresses, dauern sollte. Man erwartet die Antwort des Rußischen Hofes über diese Bedürgimgen.

Die Gemahlde des Herzogs von Choiseul sind für 450000 Livres verkauft worden.

Der König hat für die Französische Akademie 2 Pensionen von 2000 Livres, die ehedem zweyen ihrer Glieder gegeben worden, wieder hergestellt, und selbige den Herrn von Foncemagne und dem Abt Batteux, Medern dieser Akademie, ertheilet.

Danzig, den 21 April.

Dem Vernehmen nach haben Se. Preußische Majestät den General von Anhalt aus Großpohlen EUER Drehen und wird der General von Lossau an dessen Stelle das Commando übernehmen.

Haag, den 24 April

Den risten dieses ist der Ritter York, Königl. Großbritannischer außerordentlicher Gesandte, von hier nach London abgereiset.

Lüneburg, den 26 April.

Den Listen starb allhier unser Commandant, Hert von Behr, Generalmajor von der Infanterie.

Von gelehrten Sachen.

CD. Anton Friedrich Dusch ings/ Königl. Preußischen " Ober-Confistorialraths und Directors des Berlinischen "Gymnasil, neue Erdbeschreibung. Des sten Theiîs "erste Abteilung, welche unterschiedene Länder von “Ana begreift. Zweyte verbesserte und vermehrte Aus"gabe. Mit Röm.Kayferl.uud Churfürstl. Sächsischen, "wie auch der Hochlöbl. Eidgenossenschaft Zürich, Gla"rus, Basel, Appenzell, und der Lödl. Reichsstädte "Gallen, Mühlhausen und Biel Freyheiten. Hamburg, "bey Johann Carl Bohn. 1771." Es wäre üderflüßrg, die Büschingische Erdbeschreibung jetzt noch anpreisen zu wollen, da es ausgemacht ist, daß keine Nation ein Werk von dieser Art in solcher Vollkommenheit aufweisen kann. Wir wollen also nur bloß anzeigen, was diese zwevte verbesserte und vermehrte Ausgabe der ersten Abtheilung des ztenTheils für Vorzüge vor der ersten hat. Es sind nicht nur die Druckfehler der ersten verbessert, und die Zusatze zu derselben, welche hinten beyqefnget waren, an den gehörigen Orten eingerücket worden, sondern der Hert Doctor hat noch mehr Reisebeschreibungen gelesen, und was er in denselben merkwürdig gefunden, in sein Buch eingetragen. Diese neu angeschafften Reisebeschreibungen hat er dem Verzerchniß der gebrauchten Hülfsmittel, welches die alte Vorrede enthält, mit einverlcibet. In der Beschreibung von Arabien wird der aufmerksame Leser des Herrn Hauptmann Nrebuhrs Namen oftmals lesen, weil er nicht nur alle bisher fertig gewordene Charten und übrige Kuvftrstiche zu seiner wichtigen Reisebeschreibung, sondern auch dasjenige, was er zur Beantwortung der Fragen des Herrn Hofrath Michaelis und der Anmerkungen der Königl. Französischen Gesellschaft der Inschriften und schönen Wissenschaften aufgesetzt,freundschaftlich mitgetheilet hat. Man wird nicht nur aus dieser Antwort selbst, die nächstens im Druck erscheinen soll, sondern auch aus des Herrn Verfassers kleinen daraus gezogenen Anmerkungen erkennen, wie wichtig die Nieouhrsche Reiftbeschreibung selbst seyn werde. Der Hert Doctor hat auch von dem Herrn Hauptmann Niebuhr Verbesserungen zu diesem Stück von Asia empfangen, als es schon abgedruckt gewesen. Diese sind am Ende des Textes mrtgetheilet. Es soll übrigens dafür gesorgt werden, daß die Besitzer der ersten Ausgabe dieses ersten Stücks vom sten Theil dieser Erdbeschreibung die neuen Zusätze und Verbesserungen besonders abgedruckt bekommen.

Zugleich ist bey Johann Carl Bohn.in Hamburg fertig geworden: “D. Amon Friedr. Büschtngs, rc. Aus"zug aus seiner Erdbeschreibung. Erster Theil, wel"cher Europa und den nördlichen Theil von Asia "enthält. Driree Auflage. (Mit den vorher ange" zeigten Freyheiten.)" Auch diese dritte Auflage dieses Auszuges hat vor der zweyten viele Verbesserungen. Der Plan, nach welchem der Hert Doctor denselben verfertiget hat, ist bey der Anzeige der ersten und gen: ten Auflage schon bekannt gemacht worden. Das Buch ist für Lehrer und Schüler fast unentbehrlich.

Uebrigens haben wir hier noch anzeigen wollen, daß die jetzige Ausgabe aller 5 Theile der Büschingischm. Erdbeschreibung 109 Dogen stärker ist/ als die erste

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Ausgabe/ und 65 Bogen stärker, als die letztere, nach welcher ein Nachdruck in der Schweiz veranstaltet worden/ den man auch in öffentlichen Blattern anzupreisen nicht erröthet. Ist es also wol nöthig/ das Pubüeum vor einem Nachdruck zu warnen / dem 65 Bogen Verbesserungen und VNmehrungen fehlen/ die in der neuesten Auflage des rechtmäßigen Verlegers befindlich find ?

Der Preis der neuesten Edition aller 5 Thelle rjr 8 Rthlr. 4 Gr. und des Auszuges 1 Rthlr. 4 Gr.

Hamburg. Bey Bode ist herausgekommen: E) David, ein Trauerspiel/ von Klopstock. 2) Rolf Drage, ein Trauerspiel/ in fünf Handlungen/ von Johannes Ewald. Aus dem Dänischen übersetzt. 3) -Neue Betrachtungerl über das Verfahren bey der Inoculation der Blattern. Aus dem Französischen des Herrn Gatti, Königl. Französischer Arzt und Professor auf der Universität zu Pisa. Mit einer Vorrede und einigen Beobachtungen herausgegeben von D. E.S.wagler. Wir werden diese Bücher bald weitläuftiger anzeigen.

Nachricht.

Am bevorstehenden Sonnabend, als den Lten May/ wird das zweyre Stück der Wochenschrift : De plattdüesche, hier in Hamburg bey H. C. Grund am Fischmarkt/ und in Berlin bey Vieweg und Matzdorf ausgegeben. Kostet i fL

In der Schwickertschen Buchhandlung in Leipzig wird auf zwey Opern, als: Amors Guckkasten/ und der Einspruch, von Michaelis, in Musik gesetzt von C. G. Ucefe, dis Ende May auf jede 1 Gulden Pränumeration angenommen. Wer sich dieser Gelegenheit bedienen will/ beliebe das Geld franco einzusenden.

Wir Bürgermeister und Rath der Stadt Wolgast fügen allen denen, so daran gelegen, zu wissen: Wasmaßen des bereits vor verschiedenen Jahren verstorbenen Herrn Rathsverwandten und Secretarii Cnriae, Johann Maaßen, allhier Hinterbliebene Frau Wittwe, gebohrne Margaretha Elisabeth Joppen, nunmehro auch vor kurzem ohne Hinterlassung einiger Leibeserben Todes verfahren : Und dann, nachdem von Obrigkeits wegen zur Sicherheit und Conservation deren Nachlasses die behufige Verfügung gemacht worden, die Nothwendigkeit erfordert, deshalb ein öffentliches Proclama ergehen zu lassen: Als wird sothaner Todesfall hiedurch nicht nur bekannt gemacht, sondern es werden auch alle und jede, welche an bemeldetem Nachlaß aus einem Erb-Rechte

vel ex Testamento, vel ab intestato, vel alio quocunque capite & causa, eine gegründete Ansprache zu haben vermeynen, hiemit ein-für allemal, und also

peremwrre sub poena praecluü öc perpetui filentii cititct und vorgeladen / a dato publicationis hqjus Proclamatis innerhalb 12 Wochen- sich mit ihrem habenden Erb-Rechte und sonstigen Ansprüchen bey hiesigem Magistrat zu melden, und solches gehörig zu justificiren, auch die Auswärtigen schuldig seyn sollen, Pi-ociiratoi^s ad Ada zu bestellen, mit der ausdrücklichen 0omminat!o» und Verwarnung, daß nach Ablauf der gesetzten Frist mit dieser Erbschaft ordnungsmäßig, und wie Rechtens, werde verfahren, und diejenigen Erben, oder andere Ansprüche habende Personen, welche sich intra Termmum nicht angegeben haben, nicht gehöret, sondern präcludtret, und zum ewigen Stillschweigen verwiesen werden. Wornach reder, dem es angehet, sich zu achten, und für

Schaden zu hüten hat» Gegeben Wolgast, den rêrt April, I77L. „

„ Bürgermeistere und Rach der Stadt Wolgast.

Das Fürstl. Stifts-Amt des Jungfrau!. Klosters zu Trebnitz rc. citiret den vor 29 Jahren bey dem Hochlöbl. von Münchauischen Regiment eugagirten, und nachher Zeit verschollenen aus Deutmannsdörs, Löwenbergischen Kreises, gebürtigen Jeremias Kriebel,

die feit 40 Jahren abwesende aus der Obermühle bey Deutschhauer, Trebnitziscyen Kreises, gebürtige Gebrüdere, Ferdinand und Franz Hemschel, wovon einer in Mähren bey Nickelsbmg, der andere in Ostindien seyn soll, '

oder dessen etwanige Erben, auf den 6ten Iulii c. bey dem Fürst!. Lrednitzischen Stifts-Amte zu erscheinen, ' oder zu gewärtigen, baß selbige pro moituis declariret, und dessen Vermögen denen sich meldenden Anverwandten extradiret werden wird. Trebnitz, den zten April, r77L.

Anheute ist allhier die Me Ziehung der Kayserl. Reichs freyen Stadt Cölln privilegirtt und garantirten Zählen-Lotterie mit gewöhnlichen Formalitäten vollzogen worden, wobey folgende Nummern zum Vorschein kamen, als:

47. 51. 2. Al. MW IT,

Die hierauf gefallenen Gewrnnste werden planmäßig bezahlet. Die 37ste Ziehung geschiehet den i4ten May, und die folgenden von z zu 3 Wochen. Cölln, den 2zsten April, 1772.

Von Serren der General-Admrmstrarion.

Luneburg. Am sten May dieses Jahres und folgende Tage, Vormittags von 9 bis 11, und Nachmittags von 2 bis 4 Uhr, sott der gewöhnliche Ausruf des hiesigen Lombard- und Leih-Hauses von allerhand Prätiosis, Gold/ Silber, Meßing, Zinn, Kleider, Leinwand und andern Sachen gehalten werden, und müssen diejenigen Pfandscheine, so in den Monaten Januar,Februar;, Marz, April, May und Junius vorigen Jahrs entweder versetzet oder prolongiret worden, anjetzo, und höchstens acht Tage vor obgemeldetem Auctions - Termin, unumgänglich eingelöset oder renoviret werden.

Es werden daher diejenigen, welche solches versäumen, oder sich bis auf nurgedachte acht Tage damit verspäten, sich selbst beyzumessen haben, wenn ihre versetzte Pfänder in der Auction, als verfallen, verkauft werden. Lüneburg, den yten April, 1772.

Das mn Wandsbeck belegene Gehöfte, welches vor einiger Zeit in den Zeitungen angezeigt worden, wird Donnerstags, iden 7ten May, Morgens um 10 Uhr, daselbst in dem am Eingänge des Schloßhofes befindlichen Hause einmal für allemal zu einem sehr billigen Preise rum öffentlichen Verkauf angesetzt, und den Meistbietenden zugeschlagen werden. Liebhaber können dasselbe täglich besehen. Mehrere Nachricht geben die Makler Bostelmann, Gerkens, Stiller, Menkenheuftr und Buhrmann.

Cs wird hiemit bekannt gemacht, daß hieftlbst bey dem Riemer Johann Christian Schölermann, wohnhaft bey Jacobs Kirche, allerhand Wagen, Chaisen und Kutschen, sowol alte als neue, zum Verkauf stehen.