Staats-und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten 3 April 1772. Num. 54

Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit.

Staats-und Gelehrte Zei-tung

Des Hamburgischen unpartheyischen CORRESPONDENTEN.

Anno 1772. (Um Freytag, den 3 April.) Num. 54

Copenhagen, den 28 März.

Am Mittewochen war, nebst dem Grafen Struensee der Oberst-Lieutenant Hesselberg vor der Inquisitions-Commißion im Casteel im Verhör. Am Donnerstage wurde gedachtes Verhör am besagten Orte über den Contre-Admiral Hansen, den General-Major Gude und den Lieutenant Aboe gehalten. Gestern und heute war die Inquisitions-Commißion auf dem Schlosse versammlet. Nunmehro ist dem General-Fiscal Vivet aufgetragen worden, die Inquisitions-Sache gegen die Grafen Struensee und Brandt zu führen, und sind zu Defensoren, für den ersten der Procurator des höchsten Gerichts, Uldahl, und für den zweyten der Kammer-Advocat Bang bestellet. Der Graf Struensee hat sich völlig bekehret, und beschäfftiget sich letzt mit nichts, als mit der Bemühung, ein wahrer Christ zu werden. Alle Bücher, die er lieset, zielen dahin, seinen Fortgang im Christenthume zu er- leichtern und er lieset sie mit einem sehr großen Fleiße. Die ihm vorhin unbekannt gewesene reine Lehre der christlichen Moral hat ihn völlig von seinen vorigen irrigen Grundsätzen zurückgebracht Er siehet jetzt mit Verwunderung und Abscheu seine ehemaligen Irrthümer und unmoralischen Handlungen ein, und wünschet, daß diejenigen, die sein Unglück mit ihm theilen, auch wie er, möchten belehret, überzeuget und gebessert werden. Der Probst Hee ist zu dem Ende von dem Grafen Struensee zu sich gebeten worden, damit er diesem Geistlichen, der noch immer über des Grafen Brandts Leichtsinn klaget, eine nähere Kenntniß von des gedachten Grafen Charakter geben, und also vielleicht des Probsten Arbeit befördern und erleichtern möchte. Des Grafen Struensees Bekehrung scheint aus dem Grunde aufrichtig zu seyn, weil er jetzt mit vieler Offenherzigkeit von seinem geführten Wandel redet, und alle seine Ausschweifungen gesteht, welches vielleicht mit Anlaß zu den wiederholten Verhören gegeben hat, vor die man ihn

gezogen, und vor welche er mit vieler Gelassenheit und freymüthigem Wesen erschienen ist. Er hat in dem D. Münter einen sehr rechtschaffenen Mann, und nicht einen fanatischen Geistlichen gefunden, indem Herr Münter anfänglich mit vieler Sanftmuth sich in den Grundsätzen des Grafen, oder vielmehr in desselben Denkungsart (denn Grundsätze hat er vermutlich niemals gehabt) zu finden gewußt, und nichts außerordentliches von ihm verlangt hat. Der Graf ist vielmehr seinem Lehrer in allen Stücken zuvorgekommen, und selber von der falschen Religion zu der wahren natürlichen, und von dieser zum Christenthum übergegangen, ohne daß der Geistliche noch von ihm verlangt hat, daß er als Christ schon denken möchte. So sehr man aber nun auch, des Grafen Gemüthsruhe halber, sich über seine Bekehrung zu freuen Ursache hat, so sehr ist es auch wahr, daß Struensee nie so deutlich bewiesen hat, wie klein, unbedeutend, und ohne System und Grundsätze er vorher gewesen ist, als jetzt, da er alle seine Meynungen und angenommene Lebensregeln auf einmal verläßt, und seine Thaten und Projecte durch einen förmlichen Wiederruf verläugnet. Es ist ausgemacht, daß in des Grafen Chatouille, außer dem Courantqelde, eine ansehnliche Menge von Banco und andern Actien ist vorgefunden worden, die er in einer so kurzen Zeit an sich gekauft hat, und unmöglich von seiner Gage, die zuletzt 3000 Rthlr. war, hat bezahlen können. In dieser Woche ist der von unserm Hofe nach London abgesandt gewesene Cabinets-Courier Hollberg wieder zurückgekommen, und gestern ist ein Englischer Courier von London bey dem hiesigen Englischen Gesandten, Herrn Robert Murray Keith, eingetroffen. Der Oberste Keith ist seit einigen Cour-Tagen nicht bey Hofe erschienen, und fähret noch fort, alle Gesellschaften und öffentliche Oerter zu meiden. Er hat häufige Privat-Conferenzen mit unserm Minister der ausländischen Affairen, dem Grafen von der Osten. Am Donnerstage wohnte der König der Dänischen

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Comödie bey. Abends nach der Tafel war Ball en Domino.

Mit dem Anfange dieser Woche hat sich die Witterung sehr geändert. Der Frost hat ausgehöret, und mit Veränderung des Windes, der von Nord-Nord-Ost zu West-Süd-West umgegangen ist Regen und Thauwetter eingefallen. Sichere Nachrichten aus Helsingör melden auch, daß der Sund ganz frey vom Eise, und bereits ein Boot von Schweden daselbst angekommen sey, und daß man täglich Schiffe aus der Nord-See erwarte. Will diese Witterung so fortdauern, so wird die Schiffahrt gewiß früher, als im vorigen Jahre, wo man hier noch im April Eiswachen ausgestellet, anfangen, der Landmann eher das Feld bauen, und wir werden einen nahen Frühling erwarten können.

Gestern war kein Wechsel-Negoce auf der Börse.

Neapolis, den 12, März.

Der Herr Binder, welcher hier lange Seit als Legationssecretair des Wiener Hofes gestanden, ist zum Kayserl. Königl. Residenten in Warschau ernannt worden, wohin er in einigen Monaten reisen wird.

Mayland, den 12 März.

Einer unserer reichsten Banquiers hat einen Bankerot von 800000 Liren gemacht, und hieraus die Flucht genommen.

Der Pater Pietro Antonio, welcher im vorigen Jahre zu Turin mit so vielem Beyfall predigte, ist zum Hofprediger auhier ernannt worden.

Livorno, den 15 März.

Zu Maltha befinden sich jetzt einige Rußische Kriegsschiffe und 2 Fahrzeuge, welche sie im Archipelago weggenommen haben. Ein Schiff von der Linie, welches nicht mehr See halten kann, wird da bleiben. Das Rußische Kriegsschiff, die drey Primaten, wird zu Porto Ferraio ausgebessert.

Briefe aus Spanien melden, daß ein Spanisches Kriegsschiff eine Algierische Schebecke von 22 Kanonen und 180 Mann Equipage erobert habe.

Besondere Nachrichten sagen, daß 2 große Preußische Fregatten beym Kayser von Marocco eine Commißion ausrichten, und nachher sich nach der Mittelländischen See begeben würden.

Beschluß der Nachrichten aus London, vom 24 März.

Hier ist eine kurze Erzählung von dem, was am 20sten und 23sten im Unterhause wegen der Königl. Vermählungs-Bill vorgegangen. Herr Dowdeswell that den Vorschlag, die Worte: "Wenn ein Descendent bey dem Entschluß beharren wird, eine solche, vom Könige, oder dessen Nachfolgern gemißbilligte Heirath einzugehen, so soll ein solcher Descendent, wenn er dem Königl. geheimen Rathe Nachricht davon giebt, & c." wegzulassen, und dagegen einzuführen: "Willens seyn sollte, eine Vermählung zu treffen, so sollier Sr. Majestät geheimen Rathe Nachricht davon geben, und dabey den Namen und Stand der Person, mit welcher er sich zu vermähren gedenket, anzeigen." Dieses ward aber mit 103 gegen 48 Stimmen verworfen. Nachher wollte man, "daß die Zeit der Protocollirung einer solchen Vermählung im Rathe von 12 auf 1 Monat angesetzt werden sollte;" welches aber mit 127 gegen 60 Stimmen ebenfalls verworfen wurde. Man schlug vor, eine solche Heirath für rechtmäßig zu erklären, und die

Worte: "wofern nicht beyde Parlementshäuser vor Ablauf von 12 Monaten dieselbe gemißbilliget hätten," wegzulassen, wogegen aber 197 Stimmen gegen 106 waren, und nun wurde die zweyte Clausel der Bill genehmiget. Bey der dritten wurden auch einige vorzunehmende Veränderungen in Vorschlag gebracht; allein, durch 195 gegen 110 Stimmen ward beschlossen, daß sie unverändert bleiben solle. Nur die Veränderung des Worts oder in von ward beliebet.

Die Clausel, weiche Diejenigen mik Strafen belegt, welche zu unerlaubten Vermählungen behülflich sind, verursachte viele Debatten. Hier war es, wo der Sprecher sagte, daß er Die Gesetze nachgesehen, ohne daß er in einer Acte vom 16ten Jahr Richard II. eine Verordnung von Leibes- und Geldstrafen gefunden. Er wolle sich aber von den Rechtsgelehrten belehren lassen. Nun zeigte der Präsident Ellis an, die Bill sey in Ordnung, und hierauf wurde befohlen, den 23sten Bericht davon abzustatten, welches denn auch an diesem Tage geschahe. Die Oppositions-Parthey wollte folgende Clausel beygefüget haben: “Es sollte verordnet werden, daß diese Acte während des Lebens dieses Königs, und nur noch 3 Jahre nach seinem Tode dauern sollte." Ferner: "es soile niemand beschuldiget werden können, wider diese Acte gehandelt zu haben, als bloß auf die Anzeige eines Geschwornen aus einem der Gerichte von Westminster." Ferner: "Nichts von dem, was hierinn enthalten ist, soll weiter, als nach den ausdrücklichen Worten, noch sonst dahin erkläret werden, den König, dessen Erben und Nachfolger mit der Sorge der Erziehung und Vormundschaft irgend eines andern Descendenten Georgs II. als der Kinder und Enkel des regierenden Königs, zu versehen." Doch alles dieses wurde verworfen. Hierauf wurde wieder vorgeschlagen, die Worte: "ein Descendent männlicher oder weiblicher, von dem verstorbenen König Georg II.” auszulassen, und dagegen diese zu setzen: "Die Descendenten von irgend einem regierenden Könige, dessen Brüder und Schwester, dessen Nachfolger zur Krone und dessen Brüder und Schwester, der vermuthliche Erbe der Krone, der unmittelbare Nachfolger dieser Personen ihre Brüder, Schwestern und Descendenten." Die Auslassung wurde genehmiget, die Einschaltung aber verworfen; auch wollte man das Alter von 25 auf 21 Jahre setzen: allein, es blieb beym ersten, und morgen soll die Bill zum drittenmale gelesen werden.

Die Zeitung von der Abreise des Herzogs von Grafton nach Versailles war ein ungegründetes Gerücht; eben dieses sagt man diesen Abend von der gemeldeten Nachricht, als wenn 10000 Franzosen nach Ostindien sollten eingeschiffet werden.

Die Gemahlinn des Herzogs von Cumberland soll sich in gesegneten Umständen befinden. Der Herzog hat jetzt von dem Volke den Titel eines Verfechters der Freyheit erhalten. Vor 4 Tagen fehlete es nicht viel, daß es nicht die Pferde von seiner Kutsche aespannet, und solche selbst gezogen hätte. Der Herzog merkte es, und der Kutscher mußte stark auf die Pferde peitschen, so daß er diesesmal ohne solche Ehre davon kam.

Stockholm, den 25 März.

Von Sr. Majestät, dem Könige, ist der General-Major und Ritter Duriez, auf der Reichstände unterthäniges Anhalten, in angelegenen Geschähen, nach Finnland abgeschickt worden, von da derselbe die Reise nach Ruß-

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land fortsetzen soll, um unter andern von wegen Sr.

Königl. Majestät, den von Höchstdero Königl. Herrn Vater getragenen St. Andreas-Orden Ihro Majestät, der Rußischen Kayserinn, wieder zuzustellen. Der König hat vermittelst offenen Briefes vom 10ten dieses, dem Hofgerichtsrath, Bürgermeister dieser Stadt und Sprecher des Bürgerstandes, Carl Friedrich Sebaldt, Justiz-Kanzlers Namen und Ehre beygeleget.

Dem Vernehmen nach, werden Ihro Majestät, die verwiitwete Königinn, die Rückreise von Berlin nach Schweden, in den ersten Tagen des bevorstehenden Maymonats, antreten.

Die am verwichenen Sonnabend in Plenis versammelten Reichsstände ließen sich ein von ihrem geheimen Ausschusse abgegebenes Gutbefinden vortragen, worinn angerathen wird, daß den Herren Reichsràthen und Grafen, Hierne, von Stockenström und Snoilski, die bey Sr. Königl. Majestät unterthänigst gesuchte Entledigung von ihren Reichsraths-Aemtern mit einer jährlichen Pension von 12000 Kupfertyalern bewilliget werden möchte. Dieses Gutbefinden gewann in dem Priesterstande sofort Beyfall; blieb aber bey den übrigen Ständen auf dem Tische.

Das von dem Großhändler und Reichstags-Gevollmächtigten dieser Stadt, Dreyer, eingereichte Memorial, betreffend die Nothwendigkeit, alles Brannteweinbrennen bis zum Schlusse des nächstkommenden Augustmonats zu verbieten, wurde, sowol von der Ritterschaft und dem Adel, als auch von dem Bürgerstande, auf den Lisch geleget. In diesem Memorial wird unter andern angeführet, wie der hier tn Stockholm jetzo befindliche Getraidevorrath kaum 6000 Tonnen betrüge.

Der Protocolls-Auszug, worinn der Bauernstand über die von dem geheimen Ausschusse ertheilten Nachrichten in Ansehung des Staatswesens, und besonders der durch Anleihen erheblicher Capitalien neulich entstandenen Schulden des Reichs nahere Erläuterungen verlanget, blieb bey der Ritterschaft und dem Adel auf dem Tische, wurde aber von dem Priesterstand an den geheimen Ausschuß verwiesen.

Sonsten genehmigten die Ritterschaft und Adel nicht allem, nach der von dem geheimen Ausschusse gegebenen Anleitung, daß das Königl. Gut Läkö der gnadigen Disposition Sr. Majestät, des Königs, überlassen würde, sondern auch auf Gutfinden der Deputation des Ritterhauses, daß dem Oberstlieutenant von Vicken die ihm und seiner Familie seit dem vorigen Reichstage streitig gemachte Gerechtsame, auf dem Ritterhause Sitz und Stimme zu haben, eingeräumet werden möchte, wenn Se. Majestät für diese Familie einen Naturalisations-Brief ausfertigen würden.

(Der Beschluß folgt.)

Berlin, den 31 März.

Gestern sind Ihro Majestät, die verwittwete Königinn von Schweden, und Ihro Königl. Hoheit, die regierende Herzoginn von Braunschweig, hier von Potsdam angekommen.

Hamburg, den 2 April.

Nachdem Se. Excellenz, der gevollmächtigte Königl. Französische Minister, Hert Baron de la House, & c. Senatui gestern Dero Creditiv übergeben hatten, so wurden Dieselben, annoch an eben dem Tage, von den Herren Deputirten des Senates, bewillkommet.

Bey der gestrigen Ziehung der hiesigen Zahlen-Lotterie sind die Nummern: 14. 21. 67. 82. 89. aus dem Glücksrade zum Vorschein gekommen.

Von gelehrten Sachen.

Ohrdruf, bey Gotha. Ein gelehrter Arzt, der Herr Doctor Krügelstein, läßt seinen nothleidenden armen Mitbürgern zum Besten eine Wochenschrift drucken, welche dis Ostern fortgesetzt werden soll, und 16 Bogen betragen wird. Sie hat die Aufschrift: Die Beherzigung der Zeit. Wir haben 10 Stücke davon mit einer wahren Rührung gelesen, und wir wünschen dieselbe auch andern. Der einnehmende Vortrag des Verfassers, seine gute Art zu denken, und sein rühmlicher Eifer, der leidenden Armuth ihr hartes Leiden auch nach seinem Vermögen in etwas erträglich zu machen, verdienen allen Beyfall empfindsamer Leser. Wir verweisen sie auf die Anrede an seine lieben Mitbürger im 1sten Stücke, welches auch den Plan zeichnet, nach welchem der Verfasser arbeitet, nämlich: Erweckungen; — Beyträge zur Geschichte des menschlichen Herzens in Noth und Elend; — Wunderbare Rettungen; — Vorsehungen Gottes; — Geschichte der merkwürdigen Theurungen; — Mittel, sich darinn zu erhalten; — gutgemeynte Vorschläge, Theurunq zu verhüten; — Betrachtungen über die in der Theurung herrschende Krankheiten; — Nachrichten von wohlfeilen Lebensmitteln, und solchen, die man in der äußersten Noth brauchen kann; — sind der Inhalt dieser lesenswürdigen Schrift. Wir wollen den Schluß S. II. aus dem ersten Blatte hersetzen: "Doch, nachdem ich alles gesagt zu haben glaube, was sich von unserer Noth sagen ließe, so muß ich doch befürchten, meinen Gegenstand noch nicht erschöpft zu haben. Wenn ich das thun wollte, so müßte dieses Papier Farben haben, blasse Wangen, eingefallene Augen, zitternde Füße, die auf ihrem Todtenbett liegende Hoffnung, die rollenden Mutterthränen in den Mund der Säuglinge, die nach Brodt, oder Verwesung ringende Hände, und die mit allen Wiederhaken ausgerüstete Marter des Hungers abzumahlen. O Zeiten! wo der Arme mit heißen Thränen von Gott sich Krankheit erflehen möchte, um nur das Brodt hassen zu können! O Zeiten! wo der Gesunde sein kärglich Stückchen Brodt verschließen, und Lust Haben möchte, mehr zu hungern, nur nicht so lange hungern zu dürfen! O Zeiten! wo ein Stück verlegen Brodt für viele der Himmel auf Erden ist, und die selige Ewigkeit mit allen ihren übrigen Schätzen und Gütern in dem Auge des Armen mehr gilt, als die einzige Verheißung, daß dort niemand mehr hungern soll. O Zeiten! warum seyd ihr zu uns gekommen?" (Gedachte 10 Stücke sind allhier dey H. C. Grund am Fischmarkt und der Wittwe Trambourg à 2. ßl. zu haben.)

Nachrichten.

Bey dem Buchhändler Joachim Pauli von Berlin sind bevorstehende Ostermesse in seinem Gewölbe in Leipzig in der Feuerkugel Nr. 27. folgende neue Verlagsbücher um beygesetzte Preise zu haben: 1) Buffons allgemeine Naturgeschichte, 1ster, 2ter, 3ter, 4ter Band, auf Druckpapier, 3 Rthlr. 8 Gr. 2) Dasselbe Buch auf Schreibpapier, alle 4 Theile. 4 Rthlr. 16 Gr. 3) Dasselbe auf Schreibpapier mit illuminirten Kupfern.

4 Thelle. 5 Rthlr. 12 Gr. NB. Es wird jeder Theil einzeln verkauft. 4) Bussons allgemeine Naturge-

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schichte der vierfüßigen Thiere, 1ster Band, oder des ganzen Werks 7ter Band. Dieser Theil wird die Messe über um den Pränumerationspreis erlassen, auf Druckpapier 12 Gr. aus Schreibpapier 18 Gr. und illuminirt i Rthlr. 12 Gr. 5) Buffons allgemeine Naturgeschichte der Vögel, 1ster Band. Dieser Theil wird die Messe über um den Pränumerationspreis verlassen, auf Druckpapier 12 Gr. auf Schreibp. 18 Gr. und illuminirt i Rthlr. 6 Gr. 6) Berlinische Sammlungen zur Beförderung der Arzeneywissenschaft, der Naturlehre, der Haushaltungskunst, Cameralwissenschaft und der dahin einschlagenden Litteratur. 4ter Band, 1 Rthl. 6 Gr. 7) Berlinische Beyträge zur Landwirthschafts-Wissenschaft, 1ster Band. 1 Rthlr 8 Gr. 8) Abregé de Physique, par Mr. Formey. T. II. qui contient la Physique speciale. 18 Gr. 9) Abregé de toutes les Sciences à l'usage des Adolescens et de tous ceux qui veulent s’instruire, par Mr. Formey, T. VII. 18 Gr. 10) Formeys Entwurf aller Wissenschaften, zum Gebrauch der Jünglinge, und aller, die sich belehren wollen. 7ter Theil. 12 Gr. 11) Desselben Buchs 2ter Theil, neue Auflage. 8 Gr. 12) Formeys Entwurf der Physik, 2ter Band, so die besondere Physik abhandelt. 12 Gr. 13) Fieldings geraubte Einsiedlerinn Ophelia. 2 Theile, mit Kupfern. 16 Gr. der erste Theil ist nur neu gedruckt. 14) Kurzer Inbegriff aller Wissenschaften, zum Gebrauch der Kinder von 6 bis 12 Jahren, 8te und mit einem kurzen Begriff der Brandenburgischen Geschichte vermehrte Auflage. 5 Gr. 15) Das Gärtner-Mädchen, eine komische Oper, auf Schreibpapier. 4 Gr. 16) Das wahre Mittel, in der Lotterie zu gewinnen, von einem erfahrnen Sterndeuter in St. Marino, neue und mit verschiedenen Spielen nebst Tabellen vermehrte Auflage. 8. 1772. 3 Gr. 17) Gedanken über die Aufhebung der Gemeinheiten, wie solche ohne jemandes Schaden bewerkstelliget werden kann. 8. 1772. 3 Gr. Von allen erwähnten Büchern, wo hier nur die neuesten Theile angezeigt, sind alle vorhergehende auch noch zu haben.

In der Schwickertschen Buchhandlung in Leipzig ist zu haben: 1) Das Jahr zweytausend vierhundert und vierzig. 8. 2) Delacoax Geschichte des Osmannischen Reichs, von seiner Stiftung an bis aus gegenwärtige Zeiten, dritter und letzter Theil. gr. 8. 3) Guys Litterarische Reise nach Griechenland, oder Briefe über die alten und neuere Griechen, nebst einer Vergleichung ihrer Sitten. 8. 4) Briefe eines Arztes an die Frauenzimmer, oder Regeln der Kunst, die Gesundheit und Schönheit zu erhalten. 8. 5) l'An deux mille quatre

cent quarante. 8. Londres. 6) Horazens Oden, übersetzt von K. A. Rüttner. 8. 7) Die alte Frau, oder die weise Schriftstellerinn zum Besten junger Frauenzimmer. 1stes und 2tes Bändchen. 8. 8) Brittisches

Museum, oder Beyträge zur angenehmen Lecture. 8. 3 Gr. 9) Canos Betrachtungen über die Geschichte der Religion, gr. 8. 10) Mill Versuch von dem Wetter, und wie man von den Veränderungen desselben urtheilen soll. 8. 11) Versuch über Shakespeare Genie und Schriften. 8. 12) Die Kunst, ohne Miswachs

theure Zeiten zu machen, nebst den bewährtesten Mitteln dawider, in einem Sendschreiben; 2te verbesserte und viel vermehrte Ausgabe. 8. 3 Gr. Auch wird in wenig Wochen fertig: Stones predigten, aus dem Englischen. 8.

Heute wird bey H. C. Grund am Fischmarkt das 14te Stück des zweyten Theils der Wochenschrift: Nahrung des Vergnügens für denkende Leser, ausgegeben.

Am bevorstehenden Montage, als den 6ten April, und folgende Tage, wird in dem hiesigen Lombard der gewöhnliche Ausruf mit Verkaufung allerhand seidener und wollener Kleider, feine Leinewandten, & c. gehalten werden, welches denenjenigen, so etwas zu kaufen Belieben tragen, zue freundlichen Nachricht dienet.

Da die Einnahme für die 35ste Ziehung der Herzogl. Sachsen-Gothaischen garantirten Zahlen-Lotterie auf den 4ten April geschlossen wird; so mache ich solches einem geehrten Publico hierdurch bekannt, damit diejenigen, so ihre beliebigen Einsätze machen wollen, sich bey mir, wie auch bey einem jeden von dieser Lotterie bevollmächtigten Herren Collecteurs der promptesten Bedienung versichern können, und daß die gezogenen Nummern unfehlbar per Estaffette hier eintreffen. Diejenigen sichern Personen, welchen es gefällig, eine Collecte von bemeldeter Lotterie zu übernehmen, können sich nur in meinem General-Lotterie-Administrations-Comtoir auf dem Speersort, dem Kayserl. Reichs-Postamte gegen über, melden, als woselbst sie mit allem, was zu diesem Geschäffte erforderlich ist, sogleich können versehen werden.

Donati.

Morgen Abend um 8 Uhr wird die Collecte zur 12ten Ziehung der Herzogl. Braunschweig-Lüneburgischen privilegirt- und garantirten Zahlen-Lotterie auf Original-Billets geschlossen; aber auf gestempelte Listen wird noch bis Montag Mittag um 12 Uhr angenommen. Ein jeder kann bis dahin sowol in meinem General-Comtoir, als auch bey den übrigen Herren Collecteurs, Billets erhalten, und der besten Bedienung versichert seyn. Diejenigen, welche von dieser Zahlen-Lotterie eine Collecte übernehmen wollen, können sich bey mir melden. Hamburg, den 3ten April, 1772.

Brauhard, General-Collecteur.

Alle diejenigen, welche an der Verlassenschaft des jüngsthin verstorbenen Lieutenant Jung-Stuterheimischen Regiments, Herrn von Anvers, vel ex jure crediti vel ex alio capite rechtliche Ansprüche zu haben vermeynen, werden hiemit citiret und erfordert, a dato binnen 9 Wochen, und zwar in Terminis den 8ten April, 29sten April und 27sten May dieses Jahres, welcher letztere zugleich pro Termino praeclusivo bezielet wird, vor denen Gerichten des Königl. Preußischen Infanterie Regiments von Jung-Stuterheim zu erscheinen, ihre Forderungen, wie sie solche durch Documente oder auf andere rechtliche Art zu verificiren vermeynen, ad Acta anzuzeigen, und ratione justificationis mit dem Curatore hereditatis darüber zu verfahren. Diejenigen aber, welche sich mit Ablauf des letztern Termini nicht gemeldet, oder aber, wenn gleich solches vorhero geschehen, ihre Forderungen nicht gehörig justificiret, haben zu gewärtigen, daß sie damit nicht weiter gehöret, sondern ihnen durch ein in ultimo Termino zu publicirendes Erkenntniß ein ewiges Stillschweigen auferleget werde. Signatum Magdeburg, den 11ten März, 1772.

Die Gerichte des Königl. preußischen Infanterie-Regiments von Jung-Stuterheim.