Staats-und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten 25 April 1772. Num. 67

Mit allergnàdigster Kayferlichm strcyheit.

Staats-md Dll

Des Hamburgischen unpartheyischm

I ES 0 R R R SP 0 ND EN TE N.

Anno 1772.

Copenhagen, dm 21 Aprrl.

Se. Königl. Majestät haben vorgestern und gestern dem Gottesdienst inder Schloß-Kirche beygewohnet; lonsten ist. das Fest in aller Stille bey Hofe zugebracht worden. Morgen werden der Staatsminister im geheimen Cabinetsrath, Se. Excellenz, der Ritter, Hert Schack Rathlow, nach Ihren Gütern in Jütland abgehen, um von dort Dero Frau Gemahlinn und Fräulein Tochter anhero zu begleiten, und wollen Dieselben, wie es heißt, den i6ten künftigen Monats Hieselbst wieder eintressen. Unterm Dato Christiansburg, den izten April, haben Se. Königl. Majestät durch die Commerz-Deputation ein Placat herausgegeben, wodurch bekannt gemacht wird: "daß, da Se. Majestät an Erfahrung gebracht, wie nicht nur durch das in Norwegen, in der Nahe von Christiania, angelegte Alaunwerk eine Menge Alaun verschafft werde, sondern daß auch selbiger von solcher Beschaffenheit, daß er in allen Stücken (Römischer ausgenommen) eben so gut, als der fremde sey ; so haben , Ge, Majestät, sowol den Absatz des daselbst befindlichen Borraths zu befördern, als auch des^ Werks Conservation und Fortgang zu sehen, allergnadigst für gilt befunden, den Zoll auf allen Alaun, welcher in Sr. Majestät Reiche, Dännemark und Norwegen, einqeführet wird, also zu verhöhen, daß künftighin von einer jeden Tonne bey der Einfuhr 4 Rthlr. bezahlet werden; dahingegen vom Römischen Alaun nur dasjenige erleget werden soll, welches bishero zufolge der Zoll: Ordonnance darauf geleget worden ist. ” Briefe von Amsterdam, vom uten dieses, melden, daß das Dänische Ostindische Retourschisk, der Kronprinz von Dännemark, geführt von Capitan Jesper Witt, auf seiner Zurückreise von Tranqueoar, beym Cap de bonne Espérance angekommen ist. - . Es ist allhier eine Piece im Publico erschienen, unter dem Titel; "Inhalt der Rede, welche der höchste Gerüchts-Procurator Uldahl in dem hohen Königl. Ge-

(Am Sonnabends den. 25 April.)

"richtebey Dertheidigungeiner hohen Person am i6teri"März 1772,. zu Copenhagen gehalten hat." Selbiger hat Hert Uldahl in einer der hiesigen Zeitungen widersprochen, und öffentlich zur Steuer der Wahrheit bekannt gemacht, daß eine solche Rede niemals gehalten, sondern ganz und gar erdichtet sey. . Das Publicum wartet nun mit Begierde, das Urtheil zu erfahren, welches die Inquisitions -Commißion über die Grafen Struensee und Brandt fällen wird. Schon am rten dieses Monats waren beyde von der Inquisitions-Commißion citiret, den Feen vor selbiger zu erscheinen. Der General - Fiscal Vivet hat ihnen bevden diese Citation insi'nuiret; und den ten haben ihre beyden Advocaten, der Hert Uldahl zu dem Grafen Struensee, und der Kammer - Advocat Bang zu dem Grafen Brandt, sich verfüget, um mit ihnen beyderseits wegen ihrer Dertheidigung zu reden. Den roten war die Inquisitions-Commißion auf dem, Schlosse versammelt, die Sache, sowol des Grafen Struensee, als des Grafen Brandt, anzuhören, die von ihren Advocaten plaidiret wurde. Es geht zwar die Rede, als wenn bereits ein Urtheil gefalletworden sey; man hat aber bis jetzo nichts zuverläßiges davon erfahren. Eben so wenig kann man dem Gerüchte trauen, was man hier von denen Neuigkeiten erzählet, welche die neulich angekommenen Couriers mitgebracht haben sollen. So viel ist indessen gewiß, daß diejenigen Bedienten, die für den Hof-Etat der Königinn Mathilda angenommen waren, und sich annoch allhier aufhielleN, am vorigen Sonnabend, und zwar den Tag zuvor, als sie von hier nach Helsingör abgehen sollten, Befehl erhalten haben, .bis auf weitere Königl. Ordre, hieselbst zu verbleiben. Die Fregatte Tranquebar, welche den i8ten nach Helsingör gehen sollte, befindet sich ne< hier. Am lyten sind alle gewesene Bediente des Grafen Struensee, auch desien Secretair Paning mit seiner Familie, auf Befehl des Hofes, von hier avgereiset. Gestern war kein Wechsel-Négoce auf der Börse.

Gelehrte tun g

Num. 67.

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Tripolis, in Syrien, den.2. Februar.

, Wir hatten uns geschmeichelt, bey her Abreise-es letzten Gouverneurs dieser Stadt einer völligen Ruhe zu genießen. Foeta Pacha, sein Nachfolger, hatte sich so gelinde betragen, daß Tripolis die vornehmste Handelsstadt in Syrien geworden war. Es kamen täglich neue Caravanen an ; aber dieser Pacha ließ sich durch böse Rathgeber verderben, und wollte den Einwohnern, und sogar den fremden Kaufleuten, eine Kopfsteuer auf: legen, die noch drückender war, als die Erpressungen des alten Gouverneurs. Die Tripolitaner fiengen an zu murren, und endlich einen förmlichen Pufstand wider den Pacha zu erregen, welchen sw zwangen, die Stadt zu verlassen. Er hielte sich anderthalb Meilen weit von selbiger auf, wo er mit seinen Leuten campirte; allein, seine Emissarien,die sich erkundigen mußten, ob er wieder ohne Gefähr nach Tripolis kommen könne, brachten ihm die Nachricht, daß das Volk so wenig zu seiner Wiederaufnahme Lust habe, daß es ihn vielmehr in seinem Posten anzugreifen gedachte. Hierauf greng er noch weiter zurück, und nahm seinen Weg nach Damascus. Seit dieser Zeit haben die Rebellen innerhalb und außerhalb der Stadt Wachen ausgestellt. Alle Bürger sind in den Waffen, und man kann die Folgen dieser Begebenheit noch nicht vorhersehen.

Madrid, den 2 April.

Der König hat den Don Joseph Moino, Fiscal des Raths von Castilien, zu seinem Minister an dem Römischen Hofe ernannt, und Don Bernard O-Conor-Phaly, General-Lieutenant, hat die Stelle eines General -Commandanten der Armee von Catalonien erhalten. Der Marquis von Vallesantoro ist Militairund Civil-Gouverneur von Barcelona geworden.

Den Lasten des vorigen Monats hat der König die 200 Stellen der Ritter von dem Orden Carls in. vollzählig gemacht. Die MeiennWt der Ritter, nach welcher die Pensionen bestimmt sind, ist durchs Loos entschieden worden. Den Losten dieses, werden sie die Ordenszeichen von dem Oberkanzler erhalten.

London, den 17 April.

Gestern fuhr der König tn Begleitung des Oberstallmeisters, Herzogs von Ancaster, und des Oberkammerherrn, Grafen von Denbigh, ins Parlement, und gab seinen Assent zu 42- Bills. Sie betrafen theils die Verbesserung der Landstraßen, theils die Einschließung gemeiner Felder, theils Ehescheidungen, theils Natura:

. Jmttnterhause sind in dieserZeit besonderk. folgende Geschaffte vorgenommen worden: l) Die Eigener des Kapers, genannt Antigallican, meldeten sich, daß ihnen von dem Hofe zu Madrid möchte Recht verschaffet werden, wie chnen versprochen worden. Dieser Kaper hat im letzten Kriege den Franzofen ein Ostindisches Schisk weggenommen, und solches zu Cadix aufgebracht. Der Spanische Hof gab Befehl, das Schisk anzuhalten, und solches den Franzosen Weder zuzustellen, welches auch geschehen ist. Diese Petition wurde verworfen. Lord North sagte, es wäre im Friedens-Tractat nichts davon gemeldet, auch wäre nie dergleichen Versprechen gegeben worden. 2) Zur Untersuchung der Bill wegen besserer Regulirung der Ostindischen Angelegenheiten iß eine besondere Commißion von 30 Gliedern ernannt worden. Unter diesen 30 sind 3 Glieder, welche Directeurs der Ostindischen Compagnie sind. Diese Commißion if bevollmächtiget, den ganzen Sommer zu sitzen, and! die nöthrgen Briefe und Schriften von der Com¬

pagnie zur Einsicht zu fordern, z) Die Criminal-Gesetze find untersucht, und einige Aenderungen in selbigen beschlossen worden. Es sollen folgende Morte aus selbigen hinweggethan werden: "Welche dem Todesurtheil unterwirft a) die Capitains und Soldaten, so ihre Pflicht im Kriege nicht beobachten, nach einer Acte unter Heinrich VII. b) die Zigeuner, in einer Acte unter Maria; c) ungehorsame Unterthanen, in einer Acte unter Elisabeth; ci) wer einem geheimen Rath in Verwaltung seines Amtes nach dem Leben stehet. Statt der Todes: Strafe soll eine andere zuerkannt werden. 4) Es wurde eine Verordnung wegen des Getraides, Mehlsw. gegeben. Wenn der Malter Waizen auf 48 Schillinge steiget, so soll die zollsreye Einführung desselben erlaubet werden. Wenn er unter 44 Schilling ist, soll die Ausfuhr erlaubt seyn. Wenn der Rogken 32 Schill, gilt, soll die zollfreie Einfuhr desselben erlaubet werden. Wenn er unter 28 Schilling ist, soll die Ausfuhr erlaubet seyn. 5) Die Petition der Stadt London ist vorgeuommen, und derselben gemäß eine Verordnung gemacht, bey der gegenwärtigen Theurung Korn und Reis von America zoüsrey in England einzuführen. 6) Es wurden verschiedene Summen bewilliget, zum Dienste dieses Jahres, unter andern 5000 Pf. Sterl. welche der Türkischen Compagnie, d. i. den Kaufleuten, welche nach der Türkey handeln, angewiesen und gegeben worden, um ihnen bey den gegenwärtigenKrieg'eszeiten in ihrer Handlung dahin, welche ungemein viel gelitten hat, an die Hand zu gehen.

(Die Fortsetzung folgt.)

Marseille, den 6 Sri,

Die Briefe von Sende vom i2ten Februar, und die von Acre vom 2rsten eben dieses Monats melden nichts Merkwürdiges, wodurch die Ruhe in diesen beyden Städten und dem übrigen Syrien gegenwärtig könnte gestöhret werden, außer daß sich die Einwohner von Tripolis gegen ihren Gouverneur empöret haben. Sie melden zugleich die bevorstehende Abreise der Caravane von Mecca, welche sich bey Damascus versammelt, und worüber der Pacha dieser Stadt, wie gewöhnlich, das Commando hat.

Man berichtet von Naxie, C Naxos, der Insel Paros gegen über) daß Hert von Grün, ein Holländer, in Russischen Diensten, sich damit beschafftiget habe, ans den Inseln des Archipelagi Entdeckungen von Altérthùmern zu machen, und daß er ans der Insel Niv(Jos) das Grad des Homers gefunden, der, wie man immer vorgegeben hat, an dreftm Orte soll gestorben seyn. Dieser Officier hat bekannt aemacht, daß er auf diesem Grabmaal eine Griechische Inschrift angetroffen, und daß das Squelet dieses berühmten Dichters da gestanden, welches aber sogleich in Stand zerfallen, als die Lust hineingedrungen. Nahe bey demselben wäre ein.marmornes Gefäß, und ein scharfer Stein, der als ein Dolch ausgesehen, gewesen. Er hat auch an seine Correspondenten geschrieben, daß er noch viele andere Entdeckungen vor: Gräbern und Medaillen, sowolzu Nilo; als auch ¿u Naxie, und auf der Insel Milo gemacht hätte.

Paris , den 17 April.

Die Akademie der Inschriften und schönen Wissenschaften hat den Herrn Bertin, Minister und Staatssecretair, an die Stelle des verstorbenen Herrn Bignon zu ihrem Ehrenmitgliede, und den Herrn Seauier aus Nismes an die Stelle des verstorbenen Herrn ffevert von Fontette zu ihrem freyen einlandischen Mitglied erwählt. '

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Der Abt de L' Iske, welcher Virgils Bücher vom Landbau, Hert von Chabanon, der den Pindar, und Hert Snar-, der nebst einigen andern Gelehrten, Robertsons Geschichte Carls V. ans dem Englischen übersetzt hat, sind die vornehmsten Candidaten zu den beyden vacanten Plätzen bey der Französischen Akademie.

Warschau, den 11 April.

Die Nachricht bestätigt sich, daß der Hert von Simolin zu Jassy angekommen, und daß der Waffenstillstand zwischen Rußland und der Pforte nächstens werde bekannt gemacht werden.

In diesem Königreiche, besonders aber in Litthauen, vermehren sich die Rußischen Truppen ungemein, under Preußische Gesandte, Hert von Benoit, soll erkläret haben, daß die Preußischen Truppen nunmehr wider die Consödenrten agiren würden ; wie denn der General von Anhalt dem Zaremba schon 400 Mann und 2. Kanonen abgenommen haben soll.

Der General Branicky hat bey Bobreck ein Commando Conföderirten, welche Montirungen von Biala nach Bobreck bringen sollten, und von einem Französischen Capitain commandiret wurden, gefangen genommen.

Hie Russen werden künftig keinen gefangenen Con föderirten mehr losgeben.

In Crakau ist nichts Merkwürdiges vorgefallen.

Leuwaarden, den 16 April.

Wegen des gefundenen Ueberfluffes von Gersten in dieser Provinz, 'ist die Ausfuhr desselben wieder geöffnet, und einem jeden freygegeben worden.

Hannover, den 21 April.

Se. Durchlaucht, der Prinz Ernst von Mecklenburg-Strelitz, find am iMn dieses, des Nachmittags, von London allhier wieder eingetroffen.

Altona, den 24 April.

Ans Farve, im Holsteinischen, ist die Nachricht'eingegangen, daß daselbst die Gräfinn Lucie Zenrietre von Polstern -^olsteinburg, gebohrne von Blome, Gemahlin« des im Jahr 1749 gestorbenen Königs Dänischen geheimen Raths und General - Lieutenants, Grafen

Friedrich Conrad von Holstein, im 59sten Jahre Ihres Alters, mit Tode abgeaanaen.

. Dm ersten dieses starb hieftlbstHert Carl Christoph plüer, ehemaliger Königl. Dänischer Legations-Prediger zu Madrid, und seit 1766 Prediger an der hiesigen Lutherischen Kirche. Die Nachrichten von Spanien, welche dieser verdienstvolle Gelehrte bey feinem Aufenthalt in diesem Königreiche gesammelt, sind zum Theil im Büschingschen Magazin abqedrnckt, und mit Vergnügen gelesen worden.

Von gelehrten Sachen.

“D, Carl Wilhelm porner, Churfürstl. Sächsischen « Bergraths, Anmerkungen über Herrn Baume Abhand« lung vom Thon. Oder: Chymische und physikalische «Untersuchungen und Versuche von der Natur der zum «Ackerbau geschicktesten Erden, und von den Mitteln, «diejenigen, welche unfruchtbar sind., fruchtbar zu «machen. Leipzig, bey M. G. Weidmanns Erben und -Reich. 1771." Diese Schrift des Herrn D. porner ist eigentlich eine Uebersetzung einer Französischen Abhandlung des geschickten Chymisten in Parts, Herrn Beaumê, welche et in der Absicht verferttgch eine von

der Akademie zu Bourdeaux aufgeworfene Preisfrage zu beantworten, welcher aber der Uebersetzer an den Orten, wo einiges einer Erläuterung bedurfte, und wo er in seinen Versuchen andere Bemerkungen gesammelt hatte, sehr nützliche Anmerkungen beygefüget hat. Ueberhaupt wird in dieser Schrift gezeiget, wie der Thon aus einer Kieselerde und dem Vitriolsaurem bestehe. Es wird also durch Versuche bewiesen, wie das Vitriolsaure in dem Thon zu erkennen , und wie die Grunderde des Thons sich als eme Kieselerde zeige. Die Versuche, welche dieses darthun, find diese, daß man aus dem Thon eben so, wie aus der Kieselerde, vermittelst des Vitriolsauren einen wirklichen Alaun erhält, woraus alsdenn erwiesen wird, daß die Alaun-Erde eben so, wie die Thonerde, eine wirkliche Kiesel-Erde sey. Zugleich aber wird auch gezeigt, wie ein thonichtes Land fruchtbar gemacht werden könne. Zu dem Ende wird erklärt, was für Veränderungen der Thon in der Natur leide, wie die Erde desselben einen wesentlichen Bestandtheil der Gewächse ausmache, und daß also zur Fruchtbarkeit eines Bodens die in dem Thon befindliche Erde erfordert werde; auch werden darauf die Mittel angezeiget, welche einen thonichten Boden in einen solchen Zustand setzen sollen, daß derselbe fruchtbar werden kann.

Den Chyrmsten werden besonders die Anmerkungen des Herrn Verfassers sehr angenehm seyn, dessen bisher herausgegebene Schriften mit vielem Beyfall gelesen worden.

Nachricht.

Zu den lustigen Erscheinungen tn. der heutigen gelehrten Welt gehöret auch die plattdeutsche Wochenschrift, welche in Berlin bey dem Mcherantiquarius Vieweg unter dem Titel: De platt-Dürsche, herausgekommen ist. Eher hätte man wol was anders ver: muthet, als diese Wochenschrift, welche mitten in einer großen, prächtigen, von modischem Geschmacke, und von seinen Sitten belebten Stadt, in einer altfränkischen, unmodischen Tracht auftritt. Aus was für Einfalle werden endlich die Bücherschreiber noch gerathen ! Der Verfasser will für muntere und ernsthafte Leser schreiben, Geschichte, moralische Schilderungen, scherzhafte Satyren, politische Betrachtungen und Gedichte liefern. Man muß sehen, was er in der Folge leisten, und ob er durch drollige Einfälle in seiner gewählten Sprache Leser finden werde. Hier ist der Schluß seiner Vorrede: "Ick schämte my dee Oogen ut dem Kopp, wenn een Mensch, met goodem Gewissen, seggen künne: "De plarr-Dürsche iß nich eene Pype Tubback weert.—" Oder wenn dee Hökers Hackup, un ollen Keese in disse Bläder wickelten.— Nee, dat fall, (met Gottes Hülpe!,) nich gescheehen. Ick weerd et schon so intorichten weeten, datt et keenen verdreeten satt, alle Snnnaawend een paar Dryer vör disse Schrift ut togeewen; un wenn et naah mynem Willen geeht: so mutt de plärt - Dürsche, aß eene warme Seemel, rytend awgahn; — so mutt he van Ryken un Armen — in den Staden, un in den Oörpern— van Musje'es, un Mamsells— van Hansen, un Greeten, met Vergnögen geleesen weerden. — Dat geewe de leewe Gott?

Alle Sonnabend wird ein hàlber Bogen für 6 Pf. oder einen hiesigen Schilling ausgegeben. Das erste Stück, welches einen ganzen Bogen ansmacht, ist bey gedachtem Bücherantiquariv und allhier bey H.C. Grund am Fischmarkt für %% bereits zu haben.

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Mit Oberlicher Erlqubniß macht der Tvnnenleger allen Schiffern, Lootsen, und jedermänntglich, so daran gelegen, hiemit kund, daß die Ew-Boyen, welche un Fahrwasser neben Teufelsbrück nach Fmkwarder hmuder Liegen, ausgenommen, und neben Neueustadten über in ein ander Fahrwasser wieder hingelegt werden sollen, welches mit vorstehendem von gleicher Tiere, aber breiter, und besser durchzusegeln if,

Da eine unvermutete Krankheit - den Druck meiner Sechs leichten Flügel-Concerte verzögert hat: so werden die resp. HerrenPranumeranten uw eine kleine Geduld ergebenst ersuchet. Die Austheilung der Exemplare werde ich sogleich in. den Zeitungen ankündrgen Lassen. Hamburg, den rzstm April, 177

C DE, Bach.

Boy der zu Wisbaden mit gewöhnlicher Aceurateye geschehenen z6sten Ziehung der Hochfürst!. Nassau-Using-Saarbrückischen Zahlen-Lotterie find die Nummern:

Z). 85. 19. 69. und z6. bey der 14km Copenhagener:

Nr. 7» 2. 6;. 98. und 80, aus dem Glücksrade zum Vorschein gekommen. Alle hiedurch in meinem Venera! -Comrort gefallene ansehnliche Gewinne werden sofort baar und ohne Abzug ausdezahlet. . .

. . ^eute wird in meinem General-Comtoir die Streliyer Lotterie, und die Braunschweiger auf Originallen geschlossen, und bis zur spätesten Schlußzeit können bey mir noch beliebige Einsätze gemacht werden. Hamburg, dem Lgsteu April, 1772,

Hochfürstl. Nassau - Using: Saarbrückisches General - Lotterie-Comroir, f, Karstens.

Nachricht» Da die Einnahme zur zzsten Ziehung der Herzog!. Mecklenburg-Strelitzifchm Hof - Zahlenotterie heute Abend geschlossen-wwd, so ermangele nicht, einem geehrten Publico desfalls schuldigste Anzeige zu machen, und ersuche dahero die Herren Collecteurs, ihre Listen vor 7 Uhr auf meinem General-Comtoir einzureichen, wie auch die resp. Herren Liebhaber und Interessenten, ihre Spiele zu beschleunigen, weil, wie zeitherv gewöhnlich gewesen, sämmtliche Listen sogleich nach bemerkter Stunde mit einer erpressen Estaffette abgesandt werden. Hamburg, den Lzsten April, 1772, Faßmann,

Herzsgl. Mecklenburg -Strelitzifcher General-Batterie-Inspector.,

Die General-Direction der Hochfürstl. BUND Lübectischen Zahlen-Lotterie bat die zuverlaßiae Nachricht erhalten, daß einige Collecteurs in Hamburg sich unterfangen, an den Ziehnnqstagen der hiesigen Lotterie noch Einsätze anzunehmen, und dabey an die Einsetzer die falsche Versicherung auszustellen, daß solche Einsätze in ihren Listen der General-Direction richtig angegeben würden. Insbesondere hat ein gewisser Jude, Namens I.'D. L. Daniels, auf dem Mönredamm wohnhaft,, die Verwegenheit gehabt, nicht allein vor seinem Hause öffentlich bekannt zu machen, daß bey ihm noch bis au den Abend des Ziehungstages Einsätze angenommen würden, sondern auch falsche mit dem rrachgestochenen Hochsurstl. Bischösi. Wappen"Gezeichnete, und mit eurer ibm niemals gegebenen ComM-Nummer ver¬

sehene Interimsscheine auszugeben. Man hält daher für nöthig, dem Publico dieses unerlaubte Verfahren öffentlich anzuzeigen, und ein- für allemal bekannt zu machen, daß keine Einsätze, welche in Hamburg später, als den Abend vor der Ziehung, da die Staffelte mir den zum Stempeln bestimmten Listen abgehet, gemacht werden, an die Direction eingesandt, noch von derselben angenommen werden. Daher sich dann ein jeder, seiner eigenen Sicherheit wegen, in Acht nehmen wird, bey irgend einem Collecteur seine Einsätze später zu machen ; vornehmlich aber dem genannten Juden überall keine Einsätze zur hiesigen Lotterie anzuvertrauen. Eutin, den i8tcn April, *772.

Von General - Directions wegen gedachter hochfürstl. Bischöfl. Zahlen - Lotterie.

Denen Herren Pränumeranten der halbmetallenen Wand: Uhren dienet hiedurch zur Nachricht, daß die versprochene Lieferung nur bis hießer durch eine Krankheit des Künstlers verhindert worden, daß sie aber jetzt in Arbeit find, und ehestens gewiß geliefert werden. Sollten sich nun noch Liebhaber dazu finden, so kann die Pränumeration von 15 Mk. annoch angenommen werden von I. C. Westphal Comp.

Da ich die Unterweisung im kaufmännischen Italienischen Buchhalten fernerhin fortsetze, wozu einige Stunden des Abends tu meinem Hause bestimmet sind, und auf Ostern etliche Plätze ledig geworden; so habe dieses dem Publico dienstfreundlich bekannt zu machen für meine Schuldigkeit erachtet.

I. E. Kruse, Buchhalter,

wohnhaft bey der kleinen St. Micha

-Kirche.

Alle diejenigen, welche an der Verlassenschaft des jüngsthin verstorbenen Lieutenant Jung-Stuterheimischen Regiments, Herrn von Anvers, ve! ex Jure crédit i vel ex alio capite rechtliche Ansprüche zu haben vermeynen, werden hiemit citiret und erfordert, 2 dato binnen 9 Wochen, und zwar in Termini? den 8ten April, Lysten April und 2?sten May dieses Jahres, welcher letztere zugleich pro Termino praeclufivo bezielet wird, vor denen Gerichten des König!. Preußischen Infanterie-Regiments von Jung-Stuterheim zu erscheinen, ihre Forderungen, wie sie solche durch Documente oder auf andere rechtliche Art zu vm'ffciren vermeynen, ad A&i anzuzeigen, und ratione jufrificatiönis mit dem Curatore hereditatis darüber zu verfahren. Diejenigen aber, welche sich mit Ablauf des letztern Termini nicht gemeldet, oder aber, wenn gleich solches vorhero geschehen, ihre Forderungen nicht gehörig justificiret, haben zu ge, wärtigen, daß sie damit nicht weiter gehöret, sondern ihnen durch ein in ultimo Termino ZU publicirendes Erz kenntniß ein ewiges Stillschweigen auferleget werde. Signatum Magdeburg, den Uten März,' 1772.

Die Gerichte des Röriigl. preußischen Infanterie- Regiments von Jung- Stuterheim.

G. G. am Dienstage, als den aasten April, Mittags um i Uhr, unter der Börse, soll eine Parthey Archaugelscher Waizen und Rogken, so mit Schisker perer wircheim von Archange! abgegangen, in Bergen überwintert, und von da anhero gekommen, öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden durch die Mackler Vod Hinrich Hinsch öc Ioh. Ludolf.