Staats-und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten 18 April 1772. Num. 63

Mit allergnädigster Kayserlichen Freyheit.

Staats- und Gelehrte Zeitung

Des Hamburgischen unpartheyischen

CORRESPONDENTEN.

Anno 1772. (Am Sonnabend, den 18 April.) Num. 63.

Copenhagen, den 14 April.

Unterm 8ten dieses in Ludwig von Edelack, Major von Der Infanterie, und Caprtain bey dem Oldenburgischeu Infanterie-Regiment, zum Zoll und Licent-Emnehmer zu Glückstadt bestellet worden. Als am leàerwichenen Sonnabend, in Sr. Königl. Majestät, des Erbprinzen Friedrichs, der hiesigen fremden und König!. Minister Gegenwart, die 2 neuerbaueten Kriegsschiffe, Holstein und Dannebrog, vom Stapel gelasten wurden, so hielt der Probst Hee bey dieser Gelegenheit eine sehr rührende Rede, wozu der Text aus Luc. 22. v. 38. Hert! siehe, hier sind zwey Schwerdrer, genommen war. Der Erfinder einer Maschine zur Reinigung des hiesigen Havens, deren wir am vorigen Posttage gedacht, und welche von dem Könige und Allerhöchstderoselbeu Gefolge in Augenschein genommen, und sehr approbiret worden, heißt Stephan Hammer, ein Mann, der bereits der hiesigen Königl. Landhaushaltungs- Gesellschaft eine Pflugmühle im Kleinen vorgewiesen, die er nun nach ordentlicher Größe verfertiget, und durch verschiedene nützliche Erfindungen sich bekannt gemacht hat. Nachdem Se. Königl. Majestät sowol das Abläufen der beyden Kriegsschiske angesehen, als auch dem gedachten Erfinder der neuen Maschinen Ihren alletgnadigstenBeyfall zu erkennen gegeben hatten: so begaben Merhöchstdieselben sich in Begleitung des Erbprinzen nach Charlottenlund, um daselbst die Mittagstafel zu halten. Gegen Abend kehrten Se.Königl. Majestät, nebst dem Erbprinzen,zurück, und beehrten das Dänische Theater mit Ihrer hohen Gegenwart, worauf das angezeigte Oratorium Ihrer hohen Gegenwart, Zwischen den beyden Oratorium aufgésühret wurde. Zwischen den beyden geschickten Herrn Zeiger ein Violin-Solo von det Gedachtes Concert ist m Gegenwart des Königs gestern wieder an oberwähntem Orte ausgesühret worden, und hat Hert Zielte durch ein Solo aus der Flöte, zwischen

desselben Aßtherlungen, sich den Beyfall der Zuhörer erworben. Am Sonntage haben Se. Königl. Majestät sowol zu Mittage, als Abend bey der Königin» Julian- Maria gespeiset. Gestern war Apartement bey Hoe. Die Inquisitions-Commißion wurde gestern auf dem Schlösse gehalten. CSS Heute haben Se. Majestät, in Begleitung des Erbprinzen, mit einem ansehnlichen Gefolge, die Mittags Mahlzeit auf Charlottenlund einzunehmen geruhet ' Wir haben in diesen Tagen hier den Dorschmack des Frühlings empfunden, indem das Wetter außerordentlich gelinde und angenehm gewesen ist, und des Nachts es entweder gar nicht) oder doch nur sehr wenig gefroren hat. Heute ist ein erquickender Neger: eingefallen, dessen Wirkung uns hoffen laßt, daß wir bald das Vergnügen genießen werden, nufere Baume mit jungen: Laube, und Garten und Felder mit neuem Grüne gezieret zu sehen. Das Winterkorn ist an allen Orten erwünscht, und läßt ein gesegnetes Jahr hoffen, wena wir so glücklich sind, daß die Nachtfröste fernerhin aüsbleiben, und durch die gar zu gelinde Witterung nicht das Ungeziefer zu häufig hervorgebracht wird. Nur wünschten wir, daß das gute Wetter einen merklichen Einfluß auf die Vertreibung der Krankheiten haben möchte, woran viele darnieder liegen. Inzwischen geben uns erfahrne Aerzte die Versicherung!, daß die Maserkrankyeiten, die hier graßrren, so gefährlich nicht sind, wenn man der Gewalt derselben nur gleich zu Anfänge durch dienliche Arzeneyen vorbeugt. Türkische Grenze, vom 31 März. Man sagt, der aus Belgrad angekommene Pacha werde zur Vertheidigung der an dem Eingänge des schwarzen Meers gelegenen Schlösser gebraucht werden. Nächstens sollen von Constantinopel auch 2. Kriegsschiffe, von 64 Kanonen, die von den Dardanellen daselbst angekommen sind, dahin geschickt werden. Man weiß.

2

h]

daß die Russeu zuAsoph an der Ausrüstung einer Flotte arbeiten/ welche im schwarzen Meere agrren, und von dem Admiral Knowles commandirt werden sott. Das Embargo auf die fremden Schiffe/ welche von Conjsiantinopel nach den Dardanellen grengen, ist wieder aufgehoben. Es war solches wegen einer geheimen Expedition veranstaltet worden/ zu welcher 2, Algierische Chebecken/ i Fregatte und einige Gallioten bestimmt worden/ die auch wirklich ausgelaufen sind/ ohne daß man weiß/ wohin.

London, den IO April,

Gestern wurde ein geheimer Rath in Gegenwart des Königs zu St. James gehalten. Die Irländische Unruhe ist nunmehr in so ferne gestittet, daß Ordre nach Schottland an die Regimenter/ die nach Irland hatten übersetzen sollen/ abgefertiget worden/ dis aus fernem Befehl Halte zu machen. Die Vornehmsten der stählernen Herzen sind in Verhaft/ und es war die Frage/ ob sie in ihren Districten sollten zum Verhör gebracht und gerichtet/ oder ob sie sollten nach Dublin gebracht werden. Das Letzte wurde von dem Irländischen Parlement für nothwendig angesehen/ und eine Acte verfertiget/ die bereits den Königl. Assené erhalten hat/ daß sie nach Dublin gebracht werden sollen. Die Ursacheast, daß diese Tumultuanten die größte Hoffnung haben,von den Leuten in ihrem eigenen District geschntzet zu werden/ ungeachtet ihrer großen Verbrechen; zu Dublin aber haben sie dergleichen nicht zu erwarten.

Es ist im geheimen Rath beschlossen/ mehr Kriegsschiffs nach Ostindien zu senden, alle wohl bemannet/ und mit ihrer völligen Anzahl von Marine-Soldaten. Admiral Harland behält das Commando der Flotte daselbst; sein Schisk aber/ Northumberland, ist nach Hause beordert/ weil es ausgebessert werden muß. Es führet70 Kanonen. Dagegen ist das Schiff/der Monarch/ vvy 74 Kanonen, zum Admirals dellimmet, welches befehligetnebst andern nach Ostindien abzusegeln.

... .-Ote Ostrndische Compagnie hat vorgestern ihre jährliche Versammlung gehalten/ um 24 neue Directores iu erwählen. Nach Endigung der Sachen im Parlement wegen der Angelegenheiten dieser Compagnie ist man der Meynung, daß ein Hofgericht in Indien werde gngestellet werden, welches aus einem Präsidenten/ der dem Kanzler vor; England ähnlich seyn wird/ und verschiedenen andern Richtern/ von welchen nicht an die Compagnie, sondern an das Parlement in England kann appettrret werden, bestehen sott. Es liegt dem Hofe Md der Englischen Nation viel daran/ daß man die Besitzungen daselbst behalten möge/ daß Land und Einwohner allda geschntzet/ in Friede und Ruhe regieret, und in glückseligen Stand erhalten werden. Die Handlung der Compagnie ist groß genug/ und bringt Geld genug cin, Man sichet das aus ihrer beständigen Andauung neuer Waarenhäuser; sie haben.derselben so viel und so gros)/ daß mau sehr viele andere gemeine Häuser auf dem Grund/ wo sie stehen, erbauen könnte.

. “Die Bratension des Herrn Irwin/ wegen der Ersindung ferner Maschine/ das Seewasser süß zu machen/ ist vom Unterhause untersuchet worden. Man hat aber Må/ daß Hert Irwrn nicht eigentlich der erste Er: finder derselben sey, und wird er also keine Belohnung

DAL CINE Verordnung bekannt gewacht/ kraft welcher alle diejenigen/ die Aemter

und Salair haben, und dieselben Nicht selbst abwarten, sondern abwesend sind/ von jedem Pf. Sterl. ihres Salairs 4 Schill, an den Staat bezahlen sotten. Sollte dergleichen Verordnung hier in England gemacht werden, so würde es jährlich dem Staate einige Millionen eindringen... Es sind zum Exempel verschiedene Geistliche in England, die ihre Gemeine nur einmal im Jahr sehen, und dieses, wenn sie ihr Salair abholen.

Mit dem Capitain Lindsay ist cin Lieutenant und dessen Sohn aus Ostindien hier angelanget. Dieser Lieutenant segelte vor z Jahren, um die Zeit, da die 3 Supervisores nach Ostindien abgiengen, von denen man nachher nichts weiter gchöret hat, eben dahin. Das Schisk lies in einen Haven der Insel Madagascar ein, und hier traf den Lieutenant und dessen Sohn das Unglück, daß sie am Lande zurückgelassen wurden, weil das Schisk durch einen Sturm vom Anker gerissen, und in die See getrieben wurde. So bald die Einwohner des Landes ihn in diesem hülfiosm Zustand erblickten,nahmen sie ihn und seinen Sohn gefangen, zogen sie nackend aus, und nahmen die Kleider zu sich; doch thaten sie ihnen weiter kein Leid, als daß sie selbige vom Ufer, wo sie gefangen genommen worden, an einen andern sehr weit entfernten Ort der Insel brachten. Daselbst hat dieser Mann mit seinem Sohne 20 Monate gelebet. Das offene Feld war Tag und Nacht ihr Aufenthalt, und ihre Speise waren Wurzeln. Durch das Clima ist ihre Gesichtsfarbe so verändert worden, daß sie wie die wirklichen Einwohner von Madagascar ausschen. Capitain Lindsay hat den Lieutenant den Directoren der Ostindischen Compagnie vorgestellet, welche ihm ein Geschenk von 500 Pf. Sterl. gemacht, und ihn der Admiralität zu seiner Beförderung empfohlen haben.

Admiral Harland, der nun in Ostindien ist, beuchtet in einem Briefe, daß ihm des Herrn Harrisons Zeit: sager auf seiner Reise nach Ostindien große Dienste gethan habe. Er war mit seinem Schiske und den übrigen seiner Eskadre in der See um Madagascar. Seine eigene Observationen und der Zeitsager waren ungemein unterschieden. In dieser Verwirrung war die Frage, ob er den ersten oder dem zweyten folgen solle. Erst wollte er sich nach seinen eigenen Bemerkungen richten; da es aber finster wurde, entschloß er sich, demZeitsager zu folgen. Der Ausgang zeigte, daß er würde in Gefahr gekommen feyn, Schiffbruch zu leiden, wenn er sich nach seinen Observationen gerichtet hatte. Der Zeitsager brachte ihn sicher in den Haven zu Madagascar. Dieses ist die erste Probe und die erste Nachricht, daß sich ein Kriegsschisk eines Zeitsagers bedienet habe.

Die Petition der Freymaurer, durch eine Acte fur eine incorporirte Societät erkläret zu werden, wird nicht durchgehen; hingegen dürste die Marine-Societät, welche eben dieses verlanget, vermuthlich ihren Zweck erreichen.

Briefe von Dundee aus Schottland melden, daß die Theurung der Lebensmittel daselbst so groß sey, daß die armen Einwohner angefangen haben, die Kornhäuser in den dasigen Gegenden zu plündern. In England ist es auch theuer, aber noch ziemlich ruhig. Indessen hat der Mayor und Rath zu Liverpool eine Bittschrift au das Parlement übergeben, die Einfuhr des Korns ans America zu erlauben.

Drejer Tagen wurde in einer Straße in London, genannt Fleet- Street, gegraben, um einen Maus zu

3

VMM Man fand ein metallenes Bild/ welches durch die Lange der Zeit sehr .schlecht allssah. Auf genaue Betrachtung desselben sähe man, daß es das Bildniß der Göttrnn Astarte sey, welche in alten Zeiten von den Tyriern verehret worden. Hatten die Tyrier vor Alters eine große Handlung mit England getrieben, so wäre zu vermuthen, daß sie die Verehrung ihrer Göttin» auch in England eingesühret, und zu dem Ende derselben Bild unter die Britten gebracht hatten.

Marseille, den 4 April.

. Nach Briefen aus Cairo hat Aly Bey die Söhne des Kayfers von Maroceo, welche daselbst angelangt sind, um als Pilger nach Mecca zu reisen, mit vieler Di: ftinction Aus Smirna wird gemeldet, daß die Pforte den Cara OsmanuOglou zum großen Vergnügen der Einwohner und besonders der Europäer zum Gouverneur daselbst lassen wird.

Paris, den 10 April.

. Ern Klerdermacher in dieser Stadt, Namens Serrafin, überreichte der König!. Akademie der Wissenschaften im Jahr 1770. eine Beschreibung der Regeln der Kleidermacherkunst, welche ihm nach angestellter Untersuchung derselben das Zeugniß gegeben, daß er seine Kunst zu einer großen Vollkommenheit gebracht hatte. Dieser Serrasm hat ein Cabinet, in welchem eine Sammlung von alt-und neumodischen Kleidern aus allen 4 Welttheilen, mit allen Veränderungen, welche die Mode in selbigen von ro zu io Jahren hervorgebracht hat, befindlich ist. Er hat Lo verschiedene abgeschnittene Stücke von Kleidern, die jedes nach besondern Regeln verfertiget sind. Er arbeitet nicht nur mit gutem Geschmack fürs Theater, sondern hat auch eine neue Art von Kleidung für Soldaten ausgefunden. Er wird nächstens einen Mantel aufweisen, welcher der Bewegung des Körpers nicht allein nicht hinderlich ist, sondern dessen sich der Soldat auch auf dem Marsch, und sogar in einer Bataille bedienen kann, Unsere Schauplätze, besonders die Oper, find jetzt, da es zum Schluß gehet, sehr voll. Man hat jedesmal in der letzten über ibccoîrnzè eingenommen. Sonst haben sich auch in der vorigen Woche io, bis 12 Personen ersauft.

Wien, den 8 Aprrl.

Der Königl. Pohlmsche Gesandte ,hat nun ein Jahrs-Quartier gemiethet, und mit dem Haus-Eiaenthümer einen Bestand-Contract auf 7 Jahre gemacht.

In Böhmen sollen ioooooMenfchen tn einem Jahre gestorben semi, worunter 4000 in Zeit von 7 Tagen ihr Leben geendiget. In einigen Kreisen essen die Einwohner noch Baumrinde, statt des Brodts; indessen haben Se. Majestät, der Kayfer, durch Dero väterliche Vorsorge, die Hauptstadt, und fast die Hâlfte des Königreichs, vom Mangel errettet.

Zu Klagensurt find den 24sten Marz einige Hauser abgebrannt. Man hat an 3 Orten Feuer angelegt gefunden ; es sind deswegen die nöthigen Sicherheits-Anstalten getroffen. , ■ * ■ _ „ Ä .

, _ „ Ä . Dem Vernehmen nach hat sich der Graf von Koller den Gesandtfchaftsposten zu Warschau verbeten, und ist selbiger einem Ungarischen Herrn Baron von Revisky übertragen worden, welcher nächstens dahin abgehen wird. ^ ^ RR ... RE

^ ^ ... E Vor einigen Tagen ist der Hert von ¡entt<h, welcher 0 der Staatvkanzeley in den Orientalischen Geschäft der Staatvkanzeley inder Ortenraltschen Gema

abgererset, um den daselbst befindlichen Kayftrl. Königl. Minister, Herrn von Thugut, abzulösen, und das Interesse unsers Hofes bey der Pforte zu besorgen.

Verschiedene Umstande machen erneu Friedens-Cougreß zu Bucharcst oder Jassy immer wahrscheinlicher.

Brussel, den 12 Aprrl.

Jhro Majestät, die Kanferinn haben eine Négociation von z Millionen Gulden Wechselgeld ausgeschrieben. Sie soll den izten dieses allhier in dem Comtort der Witkwe de Nettine öc Sodn, Hofbanquier-, gegen 4 pro Cent eröffnet werden. Nach Verlauf von 10 Jahren wird man jährlich 600000 Gulden von der Hauptsumme wieder abbezahlen, und damit bis zur Tilgung des ganzen Capitals fortfahren. Alle, welche noch vor dem bevorstehenden Monat Julii Obligationen nehmen, werden die Prämie von r Jahr Interesse genießen.

Von gelehrten Sachen.

ce M. Peter «gern. Beckers, Pa st. an. der Sk. Jäcoos"Kirchr, Entwürfe feiner im Jahr 1771. gehalte: nen nen predigten über die Lvangelischen Texte. Lübeck, "zu bekommen bey Georg Christian Green, E. Hoched'l. e Hochwo. Raths Buchdrucker." Wir haben schon seit einigen Jahren die Entwürfe der Predigten des Herrn M. Beckers in Lübeck als solche angezeiget, die in Absicht auf die gewählten Materien und deren gründliche Ausführung vorzüglichen Beyfall verdienten, und wir haben nicht Ursache, unser Urtheil über den gegenwärtigen Jahrgang zu ändern. Die Liebhaber eines gründlichen und wohlgeschriebenen Kanzel-Unterrichts werden diese Entwürfe mit Vergnügen und. zu ihrer wahren Erbauung lesen. Hier sind einige Materien, über welche der Hert Verfasser in dem vorigen Jahr gepredigei: Am Sonntage Invocavit, Spr. 30,9. Die Sünden, zu welchen der Mensch.bey der traurigen Empfindung des Mangels versucht wird, 1) was sind dieses für Sünden? 2) wie soll.ein Christ diese Sünden vermeiden? Auf Latgre: Der Christ in der Einsamkeit, i). in welcher Absicht erwählet ein Christ die Einsamkeit? 2) womit beschäfftiget er sich in der Einsamkeit? Am Sonntage Trinitatis: Mm Nachdenken Wer die Lehren der Religion, r) was heißet es, Wer die Lehren der Religion Nachdenken ? 2) welchen Nutzen ein solches Nachdenken? Am 6ten Trinitatis: Der schädliche Einfluß alter Gewohnheiten auf das Christenthüm, 0 wenn dergleichen Gewohnheiten uns gegen die richtige und deutliche Erkcnntniß der christlichen Religion gleichgültig machen; 23 wenn sie uns von dem nothwendigen Ernste und Eifer im Christenthüm zurückhalten; 3) wenn sie den Werth gewisser gottesdienstlicher Handlungen bestimmen. Am ofen Trinitatis: Die schädliche Verwechselung natürlicher Empfindungen mit den Emofindungen der Religion, i) wird an sich betrachtet ; 2) das Schädliche dieser Verwechselung wird gezeiget, (Diese Predigt ist-auch besonders abgedruckt.) Am izten' Trinitatis ; Warum ist uns nicht erlaubt/ die, welche einer irrigen Religion zugethan sind, zu hasse»/ r) weil die allgemeine Menschenliebe sich auch über die erstrecken soll, welche inder Religion ganz falsche Grundfäße haben; 2) weil dergleichen Haß und Lieblosigkeit dem wahren Christenthüm nachtheiug ist, da hingegen c

Liebe die VF orftrofitchEatf dessekk allgemeine Liebe die Vortrefflichkeit desselb

e0 der Staatvkanzeley in den Orientalischen Geschäfdey der Staatvkanzeley inder Ortenraltschen Gema

Leu gebraucht worden- von hier nach CommrMrwpeL

Liebe die VF orftrofitchEatf dessekk eine allgemeine Liebe die Vortrefflichkeit desselben preiset. Am Listen Trinitatis: Kann ein Mensch den eigentlichen Zeitpunkt seiner Bekehrung bestimmen ? Diese

i

4

Frage wird 0 erkläret »nd bestimmet, 2.) entschieden. (Dieser Jahrgang der Entwürfe, wie auch die von den vorhergehenden Jahren, sind allhier dey H. C. Grund am Fischmarkt à 2 Mk. zu haben.)

Nachricht.

Oer Buchhändler Joachim Pau!, zu Berlin machet hiedurch einem geehrten Publicum bekannt, wie er gesonnen fen, dm deutschen Freunden der Natur und Oekonomie künftig um einen sehr billigen Preis 2 ungemein schätzbare Werke in ihrer Muttersprache zu liefern. Er veranstaltet nämlich anjetzo eine gute Me: bersesug D

TD von des Herrn Valmom de Bomare vierionait-e d'Histoire Naturelle in XII. Th eile».

L) von dem ganz neuen Dictionnaire Encyclopédique in XVI. Bänden, welche bèyde seit 1769-72. zu Vverdon in der Schweiz gedruckt worden. Sie enthalten beyde, nach dem Ausspruch aller Kenner/ einen großen MLchthttM physikalischer Wahrheiten und Merkwürdigkeiten; dennoch sind sie auch beyde noch vieler wichtigen Ansätze fähig, welche die Herren Uebersetzer mit guter Wahl und in hinlänglicher Menge zu Liefern gedenken; wie denn auch der Verleger sich erbietet, alle zur nahem Erläuterung nvthwendige Kupfer sauber und ohne eigennützige Zurückhaltung stechen zu lassem und also von Heyden Werken das Vollständigste und WtzlLchsse zu liefern/ was man von Männern erwarten kann, die sich Ln Heyden Fachern schon mit Vortheil gezeiget. Da erwähnter Buchhändler Pauli auch schon 5 Bände von einer neuen mit Zusätzen vermehrten Nebersetzung der Du ohen Geschichte der Natur mit vielem Beyfall drucken lassenj so ist er entschlossen/auch 3} eine vollständige Französische Ausgabe mit allen im Deutschen angebrachten Zusätze»/ Vermehrungen und Verbesserungen zu liefere und überhaupt letzterm Werke sowol, als dem ersten/ alle mögliche Vollkommenheiten erthetlen zu lassen. Alle drey Werke sollen den Liebhabern so wohlfeil/ als immer möglich ist, gegen . Pränumeration übergehen werden, und wird man sorgen/ dass von den Deutschen das Alphabet auf groß Papier nicht über 12 Gr. und von dem Französischen nicht über 16 Gr. zu stehen kommt. Sowol von dein letztem/ als von den Heyden ersten Werken . Nr. 1. u, 2. sind in erwähnter und den vornehmsten deutschen Buchhandlungen ausführlichere Nachrichten oder Avertissements zu haben, in welchen das Publicum etwas naher von den Vortheilen der Pränumeration/ von den billigen Vergeltungen derjenigen, die sich zur Annahme des Vorschusses entschließen, von den Vorzügen dieser ttedersetzung, und von allem näher unterrichtet werden, was man deshalb vorher zu wissen verlangen kann. Berlin, den uten April, 1772. Pauli.

Bey Buchenröder und Ritter in Hamburg, wie auch bey H. C. Grund am Fischmarkt, und auswärtig an den gewöhnlichen Orten, ist für 8 bl. zu haben : Empfindsame Reisen durch die Visiten - Zimmer am Ostertage; zweyees Geschenk an die Weltbürger. Cosmopolis. 1772, Imgleichen ist eben daselbst für 8 fl. zu bekommen: D. Marks Geschrchee vom Martini - Abend und vom Martins-Mann.

^ Da am bevorstehenden i tten May dieses Jahres die Accise von dem fremden Bier außerhalb der Stadt auf

4 Jahre, vom izten May 177^ an, und dis den iztert

May 1776. öffentilch vor der Kümmeren an den Meistbietenden, unter denen an das Ruthhaus und der Börse affiguten Conditionen, verpachtet werden soll: Als wird solches den Liebhabern zu dieser Pacht auch hiemrt bekannt gemacht, Hamburg, den i7tenApril, 1772.

Alle diejenigen, welche an der Verlaffemchast des jüngsthin verstorbenen Lieutenant Jung - Stuterheimfs schen Regiments, Herrn von Anvers, vel ex jure credm vel ex alio capite rechtliche Ansprüche zu haben ver, meynen, werden hiemir cttiret und erfordert, a dato Hinnen 9 Wochen, und zwar in Termini den 8ten April, 29sten April und ^sten May dieses Jahres, welcher letztere zugleich pro Término praeclufivo bezielet wird, vor denen Gerichten des König!. Preußischen Infanterie-Regiments von Jung - Stuterheim zu erscheinen, ihre Forderungen, wie sie solche durch Documente oder auf andere rechtliche Art zu veriffciren vermeyncn, ad Aca anzuzeigen, und rations juftiiieationis mit dem Curatore hereditatis darüber zu verfahren. Diejenigen aber, welche sich mit Ablauf des letztern Termini nicht gemeldet, oder aber, wenn gleich solches vvrhero geschehen, ihre Forderungen nicht gehörig justisiciret, haben zu gewärtigen, daß sie damit nicht weiter gehöret, sondern ihnen durch ein in ultimo Termino zu publieirendes Erkenntniß ein ewiges Stillschweigen auferleget werde. Signatum Magdeburg , den Ilten März, 17720

Die Gerichte des Ronigl. preußischen Infanterie - Regiments von Jung - Stucerheim.

Haarburg. Nachbeschriebene Sachen sind In der Wohnung der bey hiesigem König!. Churfürstl. Amte in Verhaft sitzenden Anna Maria Elmers, Peter Flüggen Wittwe, gefunden worden, als: 13 weiße baumwollene rothgestceiste ungetragene Mühen, inwendig mit Rrrffeln; 4 halbseidene rothgestreifte neue Schnupftücher, wovon zwey noch nicht von einander geschnitten sind; r leinene weiß- und blaugestpeifte Schnupftücher, wovon einer ungesäumt ist; 67 Ellen einfacher roth- und weißgestreifter seidener Band; 2 Paar neue castorne Manns-Handschue, das eine mit bunten Ausschlag, das zweyte weiß gebräunt; 3 Paar feine weiße leinene Frauens - Strümpfe; ohngefähr h Ellen blauen Droguet, zum Theil Manns-Camisölern zugeschnitten; 5 Stück sehr feine kleine englische Feilen; i ganz kleiner feiner Bohrer; 3 neue kleine Laschen - Messer, deren Handgriske von Meßing mit emaillirten Blumen; 4 neue rauhe Mützen nuit Rauchwerk eingefaßt, mit grünen Sammet und grünen Everlasting überzogen, auch mit goldenen Litzen und goldene» Quast besetzt; 6 neue kleine runde Schlösser mit vier Schlüssel; 57 Ellen goldenen Figur - Band; 2 Stück braun geblümten Chis, wovon zu zwey bereits fertigen Manns-Futterhemden genommen ist; i neues Messer und Gabel mit Handgrisk von rothgebeizten Knochen, nebst einer Scheide; r neuer Manns-Hut. Da nun die Vermuthung eintritt, daß dieses gestohlnes Gut sey, zumal andere geraubte Sachen bey der Arrestantinn vorgefunden sind; so kann dasjenige, wovon das Eigenthum bescheiniget ist, sodann fordersamst zurückgenommen werden. Haarburg, den 27ste» März, 177

Aus Ronigl. und Lhurfurstl. Amte.

Brander. Meyer. Kcysler. Jacobi» Kronen fei