Uddrag fra Schreiben an den König von dem Grafen von Struensee, oder allerunterthänigste Bitte für sich und seine Mitgefangenen, um einige Erleichterung og Befreyung von den wohlverdienten Strafen. […] Bey Gelegenheit des Königl. Gebuhrtsfestes

Ihr starken Pfeiler des Reichs, die Ihr meinen attergnädigften König in Seinen Reichsgeschäften unterstützet! Ihr, denen der letzte Blutstropfen nicht zu theuex ist, um Ihn zu beschützen! Ihr, deren Gedanken ganz darauf gerichtet sind, Seiner Weisheit zu Hülfe zu kommen, und Ihm Seine hohen Vatersorgen zu erleichtern! zuerst flehe ich jeden von Euch an; habet Mitleiden mit mir, der ich vorhin so unbescheiden war, und kaum jemanden kennen wollte. Vergebet mir meinen Spott über Euch, und meine Verachtung Eurer Verdienste. Begnüget euch an der Freude, daß ich mein Verbrechen gestehe , obgleich Ihr sie kaum achtet. Begnüget Euch an der Ehre, daß ich meines allergnädigsten Königes, Euer und des Reiches Gefangener bin, obgleich Ihr auch dieses kaum achtet. Seyd mir günstighöret mein Flehen! seyd mir gewogen! Jetzt gesteheich es jedem von Euch zu, und muß es Euch zugestehen, daß Ihr des Königlichen Hauses und des Reichs Bestes kennet und befördert, und daß Ihr unsers Monarchen Gnade habet. Verlasset mich! ich bin gegen jeden von Euch unbescheiden gewesen:, doch erlaubet mir, zu bitten, daß Ihr dieses mein Flehen vor jedermanns und vor meines a.llergnädigsten Königes Ohren bringet. Ihr helft mir, soböild Ihr dieses bekannt machet ; Ihr tröstet mich, sobald Ihr zu schneller Ahndung reitzet. Seyd mir günstig, und überbringet mein Flehen, das ich zu Eurem und meinem allergnädigsten Könige richte.