Aarestrup, Emil DURCHSAUSEN DER OSTWIND

DURCHSAUSEN DER OSTWIND

Möge den Sund aufschäumen, den Wald durch- sausen der Ostwind
Ziehend das trübe Gewölk schwärzen die heitere Luft:
Uns bleibt dennoch der Sinn iriscfa, voll fröh- licher Kraft in der Kälte
Dankend zu feiern den Tag, der uns so Schönes gebracht.
Hohes Gefühl durchflammt den Britten beym Namen des Schakspear
Er der Dichter-Coloss. Vieles und Grosses dazu
Haben sicfa Deutsche zu rühmen, das Herrlichste doch ist der Göthe
Spanier lächeln stolz, zeigend Cervantes Gedicht
Noch begeistert den Griechen zu Heldenthaten Homeros
Wir auch fühlen das Herz pochen im freudigen Lust
Dass uns der muthige Sanger, der Sanger der nordischen Götter
Schönheitstrahlend den Geist kraftigt mit seinem Gesang
Ihm an dem glücklichen Tage, an dem er einst uns geboren.
Sagt das treue Gefühl liebend ein dankbares Wort.
164 Freuden, gesellige Lust, umsonne, Dichter, dein Wohnhaus
Unschuld, Liebe - wie reich blühen dir diese schon da
Nie ermangle dir Kraft zu schlagen die tönende Harfe
Dänen ein göttliches Heil, Deutschen ein wonniges Glück.