Altonaischer Mercurius Freytag den 1. May (1772 nr. 70)

Freytag, den 1 May.

Copenhagen, vom 28 April.

Die von der InqmfilionscCommißion über die smern vormalige Grasen Johann Fnderich Struensee und Eneyvld Brandt- wegen ihrer begangenen groben Miffethaten, gefälletenTodes-Urtbeile, wurden am Sonnabend, den 25sten, öffentlich vor bemeldi-terCommißion verlesen. Die Conclusion derselben, die von Sr. Majestät, dem Ködiige, consirmrret worden, lautet, wie folget:

"In Folge des Danis. Gesetzbuches 6 B. 4 Cap. I. Art. hat Graf "Johann Friderich Struensee, sich selbst zur wohlverdienten Strafe "und andern Gleichgesinten zum Exempel und Abscheu, verbrochen "Ehre, Leib und Gut, und soll derselbe seiner Gräflichen und aller "andern ihm verliehenen Würde entsetzet, und sein Gräfliches "Wapen von dem Scharfrichter zerbrochen werden. So soll auch "Johann Friderich Struenfees rechte Hand demselben, wer! er noch "lebet,und hernach dasHaupt, abgehauen,sein Körper geyiertheilet "und aufs Rad gelegt, Haupt undHand aber auf einen Pfahl gesteckt "werden.

Graf Enevold Brandt hat zufolge des Gesetzbuches 6 B. 4Öu "1. Art. Ehre, Leid und Gut verbrochen, und soll seiner Gräflichen "und aller andern ihm verliehenen Würde entsetzet, sein Gräfliches "WapenvOu hem Scharfrichter auf dem Richtplatze zerbrochen; "worauf Eneveid Brandt, da er noch lebet, die rechte Hand, und "hernach das Haupt, abgehauen, der Körper geviertheilct und aufs "Rad gelegt,Haupt undHand aber auf einenPfahl gesteckt werden.,,

Die Vollziehung dieser vorangeführten Urtheile istheuteMorgen um Uhr vor dein Oster-Thore dieser Stadtmitten am dem Felde, uf einem zu dem Ende Tages vorher aufgerichteten Gerüste, wch

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ches 9 Ellenin der Höhe und 8 Ellen oben im Viereck hatte, wirklich geschehen.

LoristantLnopel, vom 19 März.

DerBaron vonTot reifete bieserTage,nebst einigen Ingenieurs, wirklich nach der Küste des Schwarzen Meeres ab, um, wie es alqemein hiesse, letzteren die Plätze anzuweisen, die er erfobren hatte, um daselbst Destungen zur Sicherheit der hiesigen Hauptstadt anzulegen. Die Arbeit muß aber ausgesetzet worden seyn; denn sie find bereits insgesamt alhier zurück gekommen.

Eine Menge Läger-Wagen, deren Zahl sich 1001 auf 140 erstreckte, sind seit dem uten dieses mit Zelten zur Armee abgeschickt worden. Dieses war nothwendig; denn es ist ja bekant, daß fast alle Zelte den Russen in die Hände gefallen waren. Es geschehen auch sonst keine Zurüstungen, die von Eifer zeugen; welches beweiset,daß die Pforte sich eines nahen Friedens versichert halt.

Petersburg, vom 14 April.

Weil der Ht. RMagtina, Gefandter der Mepud[EMagufa, seit seiner Ankunft alhier unpäßlich gewesen, so ist derselbe erst vorigen Sonntag der Kayscrinvorgestellet worden, da er denn auch sein Creditiv überreichet hat.

Der Generalmajor, Prinz Dolgbrucki, ist alhier von der Kayserl. Flotte im Archipelago angekommen, wohin der Cvntre-Admiral Greigg zurücke zu gehen im Begriske steht.

waAhart, vom 18 April.

Aus dem Cracauschen meldet man unterm rrten dieses, daß der Oberste Korycki, der mit seinen Uhlanen nachZywiec detaschirt war, die daselbst befindliche 300 Conföderirte ganz unvermuthet, als sie eben im besten Exerciren begriffen waren, überfallen, von ihnen etliche und 30 Mann erlegt, und 45 Mann Infanterie, auch 30 Mann Cavaüerie, zu Gefangenen gemacht habe, der Rest davon hübe sich über die Gränze geflüchtet.

Die Hva. Krast'nski und Potocki sind noch in Eperies, und werden von da nicht nach Teschen, sondern nach Gabultow, abgehen.

Der Kayser wird, wie hier verlautet, den Lzsten dieses Caschau paßiren, und nach Siebenbürgen gehen, woselbst eine grosse Armee versamlet wird.

Hier ist nichts vorgeaangen, was zu bemerken würdig wäre. Man sagt aber, daß der Marschall Zaremba anhero geschickt habe, und Willens sey, sich zu unterwerfen.

Vorgestern, am grünen Donnerstage, erhoben sich Se. Majestät in die Pfarrkirche zum heil. Johannes, wohnten daselbst der Messe Hey, die von dem Hrn. Brschvfe von Posen gehalten ward, und empfiengen aus dessen Handen die heil. Communion. Hierauferhoben Sie sich zurück in das Schloß, und verrichteten die gewöhnliche Ceremonie des Fußwaschens an 12 alten Männern. St. Majestät wohnten gestern wiederum dem Gottesdienst in derselben Kirche bey.

Bereits am irten dieses hat der ohnlangsthier angekommene Römisch-Kayserl. Kammerhert, Graf Turkoni, den Sr. Majestät Audienz gehabt.

Gestern ward auf dem hiesigen DiKidentischen Gottes-Ackerdcr daselbst beerdigte Königl. Heyducke aufgegraben, und in die Gruft

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gebracht/ welche Se. Majestät daselbst für ihn besonders haben erbauen lassen. Das marmorne Monument wird nun auch nächstens daselbst aufgerichtet werden.

Danzig/ vom 2,3 April.

Wie versichert wird/ so soll dey Manenwarder, to Meilen von hier/ eine General-Musterung der Königl. Preußischen Truppen geschehen/und der Prinz Heinrich wird zu dem Ende nächstens alda erwartet. Von Seiten des Königs von Preussen Majestät ist daseldst nachstehender Befehl bekant gemacht worden:

"An die in dem Königl. Preußischen Cordon belegene Handelsstädte und Particuliers wird hierdurch bekant gemacht/ daß ein fjeder mit seinem Vorrath an Getraide und andern Maaren, unter "nach'vlgenden Bedingungen die Weichsel paßiren möge.

nag. “N "Einem jeden wird frey gelassen/ ob er seine Haaren nach "Danzig oder nach Elbing absenden wolle. Geschehet die Verblendung auf Danzig, so soll eLnDrittheil, und wenn sie aufElbing "geschiehet,empLerttheirvondem Rocken an die Königl. Magazine zu den veftgesctzten Preisen abgeliefert werden.

2) "Müssen alle grosse und kleine Fahrzeuge, welche die Weichsel "paßiren, unterhalb Zwimerde bey dem ausgestelten Piquet bey "Münsterwolde anlegen, um alda in dem sogenanten alten Licent"hause ihre Güter anzugeben, und den Accord zu tressen.,, Mariens várder, an der Weichsel, den 4ten April, 1772.

Königl. preußische Magazin - CommißLoir.

von Aal feil. von NuuAieck.

Neapolis, vom 7 April.

Die ganze König!. Armee soll, auf Sr. Majestät neulich erlassenen Befehl, die Manier der Spanischen beobachten.

, DerMarschall, Ritter Borras, ist vom snige zu demRang eines Generallieutenants und Eommandanten Sr. Majestät Marine erhoben, der Marchese von Majo zum Chef d'Escadre bestell, und D. Francesco Pignatelli, Director des Königl. Bataillons Ferdinands, zum Königl. Adjutanten ernennet worden.

. Man vernimt, daß der Hof den Lzsten dieses wieder zur Hauptstadtkommen wird, um welche Zeit die Königin.in den 9ten Monat ihrer Schwangerschaft tritt.

Rom, vom 10 April.

, Vorgestern sind der verwitweten Churfürsiin von Sachsen Stu. Hoheit hier eingetroffen. Ein Pabstl. Courier war dieser Fürstin entgegen gegangen, auf den Stationen und sonst verschiedene Einrichtungen zu ihrer Bequemlichkeit zu tressen. SVÆKKE Sa FE ae oav. e e sich

ungen zu heq-SVÆKKE Sa FE ae der Herzog von oav. e e sich noch täglich damit, die der Herzog von Gloucester, Nachbarschaft zu besehen. Sie sind dieser Tage zu Albano, der Nachbarschaft gt defehen. Sie sind dieser Tage zu 1 Arrl

Aus dm Briefen von London, vom 2.1 Aprrl. d lck

Aus m re-Der Unfug, den der Pöbel in einigen Städten und Flecken dieses Königreichs ans Mißvergnügen über die hohen Preise der Lebensmittel aus hat, ist sehr groß. Es hat derselbe nicht allem denen, die einigen Vorrath von Korn, Mehl, Butter re. gehabt haben, solchen Theils weggenommen, und Theils nach eigenem Belieben zu Preise gesetzet, sondern auch sogar sich der Obrigkeit

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und den Truppen widersetzet. Der Landmann ist dadurch so schüchtern gemacht worden, daß er nicht hat zu Markte kommen dürfen, wodurch sich also die Tumultuanten selbst am meisten geschadet haben. Hin und wieder sind jedoch viele derselben zu Gefängnisse gebracht, und die übrigen dadurch zur Ruhe verwiesen worden.

Bey den Nachforschungen zur Ausfindung der wahren Ursachen der Theurung,^verfalt man, wie in andern Dingen gewöhnlich ich auf unterschiedene Meynungen. Die Erhöhung der Pachten, die Ausfü hrung der Pferde, dis Monvpolien der Korn- und Mehlhändler, der Schlachter, der Müller rc. sind bisher in den Augen der meisten Schuld an dieser Theurung gewesen. Nun aber wollen einige, solche Uebel waren bloß die Folgen, und nicht die Ursache, die vielmehr lediglich in den vielen Schulen liege, und in der grossen Begierde, welche jedem Bauer eingeflösset sey, seinen Kindern eine städtische Erziehung zu geben. Hierüber werde der Landbau vexnachläßiact. Ein Bauerjunge, der lesen und schreiben kan, helft es- hat nicht mehr Lust zu pflügen und zu säen. Er sucht ein Glück in den Städten zu machen, die dadurch von unnützen Leuten überschweminet werden, in der Zeit daß die Aecker aus Mangel an Arbeitern -brach liegen.

Ungeachtet aller mög!ichenWachsamkeit,wird doch auch von dêm, was das Land zum Unterhalts liefert, beständig vieles hinaus practisi'ret. Ein gewisser von Dünkirchen angekommener Patriot versichert, daß in der kurzen Zeit/ die er sich alda aufgehalten habe, über 400 Schaare daselbst aus verschiedenen Gegenden Englands mit Schleichschiffen angekommen waren.

Diettepprgkeit in der bey uns gebräuchlichen Lebensartmacht gleichfalls die Lebensmittel unstreitig viel theurer, als sie sonst seyn würden. Die längst gemachteRechnung ist sicher, daß viele tausend Menschen sich von demjenigen würden sättigen können, was ito die Pferde und Hunde, die man bloß zum Staat oder zur Lust halt/ aufsressen.

Folgendes ist eine wahre Begebenheit, die aber wolkein Exempel von der Sparsamkeit giebt, welche beytraglich seyn könte, die guten Zeiten wieder herben zu dringen. Ein gewisser Nabod, oder ein Hert, der aus Ostindien zurück gekommen/ und der nach einer mäßigen Schatzung, wie man versichert, 900000 Pf. Sterk. reich ist, hat seinem Vater die WohlLhaL erwiesen, Laß er demselben eine kleine Schenke, oder Alchouse, gekauft. Sein Bruder und seine Schwester haben, wie er glaubt, seiner Hülfe nicht nöthig. Der erstere ist noch ein Bedienter in Libercy, und die Schwester dienet als Köchin bey einem hiesigen Kaufmanne, wo er dieselbe, gleich nachdem er aus Asien angelangt war, von ungefähr arttraf, uud ihr die Summe von einer Guinee schenkte.

Bey Chesterton ist dieser Lage eine grosse Menge rarer Sächsischen Münzen von Eduard dein Märtyrer, Edmund Jronside, Hardieanutund andern Regenten gefunden worden.

Wien, vom 22 April.

Diese Woche bleibt der Kayserl. Hof noch in der Burg, und will derselbe übermorgen und die folgende zween Tage dem angeordneten Gebet in der St. Stephans-Kirche deywohnen; den L8ste» aber soll das Sommerschloß Schönbrunn bezogen werden.

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Auch zu Laxenburg werden schon die Vorkehrungen zur Ausnehmung der aller- und höchsten Herrschaften gemacht.

IhroKayserl. Königl. Apostolische Majestät Hoden eine Verordnung ausgehen lassen, laut welcher "Allerhöchstdieselben gnädigst «^erstatten und wollen, daß olle Dero getreue Unterthanen und "Vasallen, die in den Gegenden Dero Kayserl. König!. Wildhahn "Wiesen. Felder. Weingärten. Auen. Waldungen oder andere "Gründe besitzen, solche eben so unbeschränkt, wie ausser Dero "Jagdbezirk, benutzen und geniessen, folglich Wohnungen. Mayer"höfe und Wirthschasts-Gebaude darauf bauen, die Wiesenböden "von den darin stehenden Dörnern und Stauden säubern, und die "bisher wegen des Wildprets nicht vollständig benutzte Wiesen in "Zukunft ohne alle Hinderniß abmähen, nicht minder die an einigen "Orten befindliche den freyen Holzwachs verhindernde Dornhecken "undandereGestrauffeaushacken mögen und können.,»

Man sieht hier itzv Briefe. Zufolge welcher ein grosser Theil des Cordons. welcher bisher von Oder-Schlesien an bis in die Grafschaft Zips pvstirt gestanden hat. bereits wirklich, unter Anführung des Grasen Emeritus Esterhazy, in Pohlen eingerückt seyn soll, üm, me man hinzufügt. die Conföderirten Zu Raison bringen zu helfen.

Von der Reise Sr. Majestät, des Kayters, verlautet auch Wo, daß dieselbe noch, und zwar ehesterTage. Fortgang haben werde.

Aus Schlesien. vom 25 April.

Zufolge Nachrichten aus Pohlen, machte der General Branicki. welcher mit 8oo Mann Infanterie Russen und seinen Uhlänen von Cracau aufgebrochen war. neulich einige Tage Bewegungen gegen Tyniec und Landscron. ohne sich zu einer förmlichen Attaque zu nähern. Er streifte bis in die Gegend von Biala. und seine Absicht schien anfänglich nichts anders zu seyn, als die Gefalle einzutreiben. welches die Conföderirten wegen Mangel an Truppen nicht verhindern konten, indem solche nichts als neuangewordene Recniten entgegen senen konten, die erst von den Städten und Flecken geliefert worden sind. Durch diesen Zufall hat der General Branicki einige Gefangene gemacht. Niemand, als dex conföderirte General Schütz, hat einige von seinen Truppen verloren.

Den 9ten that der General Branicki einen Anfall auf den MAL {hall der Mhauischen Conföderation Koffakowsky. Der Oberste Karlodilsky vertheidigte hierbey die Brücke zu Brzizowa. Dieser Posten von etlichen und zoMann wurde denRuffen zuTbeil. Unter: dessen gewann der Marschall Koffakowsky hierdurch Zeit, in eine gute Position sich zu stellen, und verhinderte, daß solcher nichts an: gehabt werden fonte.

. Der ehemalige Commandeur zu Czenstochau. GeneralZawolsky. ist Commandantzu Biala geworden. Er iß als ein sehr geschickter Officier bekant.

. Die Marschälle von Walcws?i und Dzerozanowskt sind dem aus der Türkey kommenden Grafen Potocki entgegen gegangen, um sich über die ferneren Maßregeln zu berathschtagen.

Di«. Garnison zu Cracau, unter dem tapfernChorsy, vertyerdtget sich noch mit vielem Muth; aber es istzufürchten. daß die anwachsende Starke der Russen, und die hänge der Zeit, dze Garnison wachsende Stärke der

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Den ConfödmrLen fehlt es besonders an Infanterie, und der General Branicki giebt sich viele Mühe, dieWerbung zu verhindern.

Leipzig, vom 26 April.

Zu was für politischen Träumen wird noch der Aufenthalt gewisser Truppen in Pohlen den müßigen Köpfen Stof geben? Diese vorgebliche Neuigkeiten dürfen zum Theil nur erwähnet werden, so widerlegen fie fh von selbst. Ein abgeschmacktes Gerücht ist auch dieses, es hätten diese Truppen den Provinzen, in welchen sie stehen, das Ansinnen gethan, ihnen eine gewisseAnzahlMägdchen zu liefern, um daheim verheirathet zu werden, und zur Mitgift solte jede hundert Gulden an Gelde, ein Federbett und eineKuhe mitbringen.

Hamburg, vom 30 April.

Es ist ein wirklicher Verlust, den diese Stadt am Men dieses du5ch das frühzeitige Absterben eines seiner gelehrtesten und beliebtesten Prediger, Hrn. Bernhard Nicolaus Harz, ersten Diaconi bey der Kirche zu St. Catharinen, erlitten hat. Er besaß, ohne Geräusch damit zu machen, eine weit ausgebreitete Gelehrsamkeit, und er hatte davon schon vorhin zu Plön, wo er als Hof - Diaconts stand, und zugleich das Rectorat bey der Breitenauischen Stiftung eine Zeitlang verwaltete, die bewährtesten Proben abgeleget. Im Jahr 1749 ward er nach Hamburg berufen; und alle diejenigen, welche seine grossen Talente und sein vorLrestiches Herz Ln der Nähe gekaut haben, werden diesen Verlust noch lange beklagen müssen.

Dem Publico wird hierdurch bekatut gemacht, daß in dem Hafen zu Wyk, aus

derJnfel Föhr, einEuglisches so genaittesBrigg.SchrffzmnVerkarrflieget. Nach dem'Ansehen schätzet man es 50 dis 55 Lasten Rogen groß zu seyn, und etwa zwölf Jahre alt. AnGerärhschaften ist weiter nichts dabey, als die darin stehende zween gute Masten und Wandten, ernAnker und alresDau, nebst zweyPumpen, inwendig mir Kupfer ausgeschsagen. ES ist zwar nach zwey Decken eingerichtet, jedoch das unterste ist, weil die Engländer es nicht gerne haben, nicht überlegt, sondern die Balken liegen bloß. Das nähere können die Liebhaber, so es aus der Hand zu kaufen belieben, bey dem Hrn. Lobbe Boys Lobsen an der Wyk, auf Föhr, erfahren. - .

Des verstorbenen hiesigen Bürgers und Fuhrmanns, Friederich Stubmanu, nachgeblieberie Witwe ist gesonnen, ihr vor einigen Jahren auf dem Holz-Kamp ganz neu erbauete Haus, nebst denen bey dem Hanfe unter einem Dache befindlichen Z Wohn-Buden, öffentlich zu verkaufen. Bey dem Haufe befindet sich ein kleiner Stall zu 4 Pferden, wie auch ein grosser Schweinestall, und hinter dem Hause ein im guten Stande befindlicher Garten. Zn dem Haufe befindet sich erstlich eine grosse Vorderstnbe, mit einem grossen eisernen Ofen, und eine ziemliche grosse helle Küche, hinter der Diehle; ferner eine grosse Stube mit einem grossen eisernen Ofen, wie auch eine grosseDiehle, worauf 2 grosse Frachtwagen und ein mittelmäßiger dito, räumlich stehen können, auch ist in d)M Hause ein grosser Statt zu 12 Pferden. Ferner dienet zur Nachricht, daß zugleich 2 grosse Frachtwagen und ein mittelmäßiger dito, wie auch 9 StückPferde, davon 2 Stück Fuchs Hengste, 2 Stück schwarze Hengste, und 5 Stück Wallachen, alle aber sehr gute und brauchbare Pferde sind, nebst allen dazu gehörigen Geschirren, imgleichen auch 2.Srück Landes, nahe bey dem Hause belegen, davon das eine Stück mir 6 Donnen Nocken, und das zweyte Stück mit 2 Tonnen kan besäet werden, mir verkauft werden sollen. Der Verkauf geschiehet am bevorstehenden iZten des Monats May dieses 1772 sten Jahres, wird seyn am Mittewochen nach dem Sonntage Jubilate, in der Witwen Behausung, des Nachmittags um 4 Uhr, an den Höchstbietenden. Weitere Nachricht hiervon ist bey Hrn. Stefanus Frahm, wohnhaft in Hamburg auf dem grossen Neuenmarkt, im weisen Roß, wie such bey Hrn. Christian Richters in Itzehoe zu haben. Itzehoe, den 27sten April, 1772.

Wann der vormalige hiesige Einwohner, und itziger Großfürst!. Erb-Pächrer zu Suxstvrsk, Amts CronShagen, Claus Petersen, unrerthänig vorgestellet, daß sein längst verstorbenem Barer, Matthias Petersen, im Jahr 1734, den! sien November von Hieronimus Frkderich Harenberg und Hans Osbahr, in Vor-

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MMdschaft des Johann Aegidii Frrdels Kinder, z 50 Markl. zinsbar aufgenommett, die darauf ausgestelte Verschreibung auch den rzsten December selbigen Jahres, dem hiesigen Klösterl. Schuld-und Pfand-pi-oroLvNv inseriretworden, darauf aber, bey der zu Anfänge des i748stenIahres, an besagte Vormündere hinwiederum geschehenen Bezahlung und Abtragung dieses Capitals, dir Delirung der darauf lautendenVerfchreibung in dem hiesigenSchuld- u. Pfand-Protocollo verabsäumet worden, und daher gebeten. Laß, da nach demVerkauf der Grundstücke, auf welche diese Verschreibung prorvcolliret, die Tilgung derselben nothwendig erforderlich sey, gedachte Verschreibung aber, da sie sich in dem Nachlasse des vormaligen Debitoris, Matthies Petersen nicht gefunden, mithin es ungewiß, ob selbige nach der Bezahlung des darin enthaltenen Capirals, und deren erfolgten Rerradrrung an den vormaligenDebitorern, von deurselben entweder gänzlich caßirer worden,oder sorrsten etwa abhanden gekommen, numnehro über besagte Verschreibung ein gewöhnlichesProclama ergehen mögre; und ich dann solchem Gesuche rechtlicher Art nach Statt gegeben : Als werden daher, von Rechts und Gerichts wegen, diejenigen, welche die von dem verstorbenen Matthies Petersen unterm i sien November 1734/ an die obbee nante gerichtlich verordnet gewesene Vormünder der Fridelschen Kinder, auf 350 Mark!. ausgesielteVerschreibunZ etwa inHänden haben, oder aus derselben einige sonstige An- Zu- und Beyspruche geltend machen zu können, vermehrten mögten, hiermit rum ersten, andern und dritten mal, und also xererntorie da bin cinret und verabladet, daß sie, und zwar die Einheimischen innerhalb den nächsten sechs Wochen, uachPublicirung dieses, die Auswärtigen aber innerhalb zwölf Wochen, a Dato der ersten öffentlichen Vekantmachnng, i'othane Verschreibung in Origine bey hiesigem Klösterl. Gerichte einliefern, oder ihre etwa» nige aus derselben zu formirende An- Zu- und Beyspruche, Lud poena pracchifi & perpetui lilentii, in hiesige Klosterschreiberey angeben sollen. Mit der Verwarnung, daß nach Verkauf solcher resp. sechs und zwölf Wochen, diese mehr« erwähnte Verschreibung für rodt und erloschen erkläret, und in dem Köster. Schuld- und Pfand rProwcollo von Gerichts wegen werde gerilget und deliret werden. Wornach sich ein jeder, dem daran gelegen, zu achten, und für Schadmzu hüten har. vscreturn Preetz, den 25sten April, 1772.

C. Rantzau,

Ihro Königl. Majestät zuDännemark, Norwegen:c. k bestattet Kammerhert, Land-Rath, des Dannebrog-Ordens Ritter, auf Gaartz Erbhert, Verbrtter des Klosters zu Ztzchoe, als Probst des adel. Fräulein-Klosters hierselbst.

Wann der hiesige Einwohner und Lischler-Meister, Hinrich Christian Ludewig Mnnholz, unrerrhänig vorgesteller, daß er, wegen Mangel der Nahrung, ausser Stand gesetzet, seine in ihn dringende Gläubiger zu befriedigen, und sich daher genöthiget gesehen, das beneficium cefiionis bonorum zu ergreifen, mitBitre, daß zu Convocirung seiner Gläubiger ein Proclama ergehen möge; und dann Ache Gesuche rechtlicher Art nach deferiret worden : Als werden von Rechts und Serio wegen, alle und jede, welche an des Cedenren, Hinrich Christian Ludewig Mannyoltz, Hausund übrige Güter, Forderungen und sonstige An-Zu- und Beyspruche oder Gerechtsame haben oder zu haben vermcynen, selbige rühren her ans welchem Grunde, und haben Namen wie sie wollen, wie nicht weniger diejenigen, welche von dem Ledenten Pfänder besitzen, hiermit zum ersten andern und dritten mal, und also peremtorie citirer und vorgelaöen, daß sie, und zwar die Einheimischen binnen 6 Wochen, nach Publiciruug dieses, die Auswärtigen aber innerhalb 12 Wochen, a Dato der ersten öffentlichen Bekautmachung, forhane ihre Forderungen und sonstige Ansprüche, so wie diejenigen Gläubiger,welche von demLedentenPfänder inHänden haben, solche beySrrafe desVerlulres derselben, und des daraufvorgeschossenenGeldes,bey demProtocollcr eons in hiestgerKlosterschreiberey gehörig angeben, die desfals inHänden habende Documenta originalster prvduciren, und davon beglaubteAbfchnfren zurück nn, dieAuswärrigen auch einen Procuratorem ad Afa, unter hiesiger Gerichtsbarkeit, bestellen sollen. Mir der Verwarnung/ daß die Saumseligen, nach verflossenen solchen Termini, mit ihren Forderungen und Gerechtsamen weiter nicht gehöret, sondern ihnen itzt als dann, und dann als itzt, ein ewiges Stillschweigen werde auferleget werden. Wornach sich einjeder, dem daran gelegen, zu achten und für Schaven zu huren har. Decretum Preetz, dm 2 § sten April, 1772.

C. Rantzau,

ZhroRöriigl. Majestät zu Dännemark,Norwegen & c. & c. bestaltet Kammerhert, Land-Rath, des Dannebrog-Ordens Ritter, auf Gaartz Erbhert. Verbirker des Klosters zu Ztzehoe,alS Probst des adel. Fräulein: Klosters hierselbst.

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Die neunzehnte Ziehung der allerhöchst privilegieten und mit 250000 Rthlr. garantirten Königl. Dänischen Zahlm-Lotterie/ ist gestern alhier mit den gewöhnlichen Anstalten öffentlich, unter dem Vorsitz Sr. Mellenj/ des Hrn. Geheimen Raths, Rittern und Oher-Prasidenten dieser Stadt, von Gähler, und den übrigen zur Iustitz-Directivn allerhöchst verordneten Herren Assessoren, vollzogen worden / wodey nachfolgende Numern:

*7/ 55/ 35/ 03, 14/ aus dem Glncksrade gehoben worden.

Die respect. Interessenten können die aus diesen Numern entspringende Gewinne bey den Hrn. Collecteurs, wo sie ihre Einsätze gemacht, beliebigst einfordern , indem zu deren prompten Auszahlung alles Erforderliche veranstaltet worden.

Die zwanzigste Ziehung ist am Donnerstage, den ListenMy dieses Jahrs, und die folgenden werden von drey zu drey Wochen vor sich gehen. Altona, den isten May, 1772.

Der Rönigl. Dänischen Zählen-Lotterie General-Administration.

Demnach zu der diesjährigen Rendsburgschen Vestungs- Arbeit über einige Dan - Materialien, als Eichen- und Föhren-Hvlz, Kalk, Mauersteine und Pfars ne» :c., rmgleichen über einige Arbeits r Verrichtungen, den 9ten May, als am Sonnabend nach dem Sonntage Mistricordiae Domini, eine Licitation gehaU ten werden soll: Als wird solches hiermit bekanr gemacht, und können die Lieb, habere dazu sich an gemeldtem Dage, des Vormittags um y Uhr, in des Hrn. Generalmajors von der Osten Behausung in Rendsburg einMden, fordern, und die wenigst fordernde den Zuschlag, bis auf nähere Approbation, gewärtigen. Die desfäUigen Besticke und ConditioneS können vorher bez mir, dem Obersten von DiUeben, eingefehen werden. Rendsburg, den rzsten April, 1772.

(. G. von Di lieben,

'Wann der bey dem Schleswig scheu geworbenen TTT ATTS I Wann der bey dem Schteswigschen geworbenen Infanrerie: Regiment gefian: dene Seconde-Lieutenant, Joachim über dessen unter gerichtliche Behandlung wir Endesbenante zu Commiffavien Über desen unter von uns alle und jede, welche an besagtem Nachlaß einige Ansprüche, woher solche auch 'rühren mögen, zu haben vermeynen, hierdurch citiret und woher solche duch "rühren im Gesetze haven vermeynen, hierdurch citiret und vorgeladen, selbst oder durch hinlängliche Bevollmächtigte, mit ihren Forderungen bey uns zu melden, den Grund solcher gehörig anzuzeigen, und sodann rechtlichen Ausspruch zu gewärtigen; wie denn nach Ablauf dieser Zeit niemand weiter gehöret werden wird. Eine gleiche Frist haben auch die Zeit niemand weitcr oder Pfandeinhabere des Defuncti unter gesetzmäßiger Ahndung zu beobachten. Rendsburg, in des Defunci den 121m März, 1772.

O. F. v. Sommer* J. U. C. v. Tr efe urent er* wl. v. Fahslan, nm e

Prem. Lieu nm Auditeur. Sec, Lieut.

Nachricht. Heute wird in Hamburg bey H.-C. Grund am Fischmarkr das i8te Stück der Wochenschrift Nahrung des veranügens für denkende Leser, ausgegeden. Nach einer kleinen Vorrede von der Nachtigall und Schwalbe, erzählt ein Art seine eigene Krankengeschichte, rühmt das Kampserpulver, die Limonade, die Kalbcköpfe, welche 4 Markt. 8 ßl. kosten, und noch einige andere Medicamente. Hierauf folgt das Ktagschceibeneines armen Buchbinder-Zungen,welcher aus Hunger den Kleistertisgel seines Meisters aus: gefressen, und dieserwegen Prügel bekommen har. Wer die merkwürdigsten Per« sonen wissen will, welche gestern Abend auf den Brocksberae zum Balle gefahren sind, der wird in diesem Blatte ein Verzeichniß derselben finden.

Da Abraham Ellermann gesonnen, sein in der Pr inzen-G nasse belegenes, mirMoses Jacob Reh, Jacob GoldschmidtS Witrwe und Hans Christoph Kleber benachbartes Erbe, an den Meistbietenden zu verkaufen; so können die Liebhaber den 1 iten Man, Nachmittags um 2 Uhr, im hiesigen Rathskeller sich einfinden und den Handel versuchen. Mona, den Loswn April, 1772.