Zufällige Gedanken über den vor kurzer Zeit durch des Königs Gnade hocherhabenen aber bald darauf durch eigene Schuld sehr tief gestürtzten Grafen von Struensee. Entworfen von einem wahren Patrioten Dännemarks.

Zufällige

Gedanken

über den vor kurzer Zeit durch

des Königs Gnade

hocherhabenen

aber bald darauf durch eigene Schuld

sehr tief gestürzten

Grafen von Struensee.

Entworfen

von einem wahren Patrioten Dännemarks.

Den 17ten Januar 1772.

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OA hetner Struensee 1 Wem foll ich dich vergleichen? V'' Der du des Satans Vild so sichtbar an dich trägst.-Man sieht es hell nutz klar an deinen bösen Streiche«.

Weil du ein Königreich durch Teufels Ast bewegst»

Warst du nicht hoch genug durch Königs Gnad' gestiegen. Den Stockraqueien gleich, in nur gar kurzer Zeit;

Was fehlte dir demnach am Glücke und Vergnügen? Nichts anders gls Verstund: Du triebst das Spiel zu

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Es trat dein Hpchmuthsgeist des Königs Herz mit Füssen, Der Satan stärckte dich. Ln den verruchten Sinn.

So daß die Majestät darunter leiden müssen,

Dahcro fällst du auch mit heinen Siöltz dahin.

Mu bist wie Lucifer, durch Hochmuth auch gestürzet. Obgleich der Himmel ihm, war ewiglich bestimmt. Rein die Herrlichkeit, ward ihm von Gott gekürzet. Zudem des Höchsten Zorn ward über ihn ergrimmt.

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ES wollte Satanas nach Gottes Hoheit trachte»,

Um sich an seiner Stell' zu schwingen auf den Thron,

Was aber folgt darauf? Berstossung,Schand undSchmachten Im Pech- Md Schwefel-Pful,zum wohlverdienten Lohn.

Gestürzter Struensee! nebst deine Mitgesellen!

Wo ist die Herrlichkeit, womit du warst geehrt!

Statt Gold und Sammet trägst du Ketten von drey Ellen, Weil du Gott nicht gekannt, und Satanas verehrt.

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Wohlan so trage nun die Ketten und die Bande, Gefängniß,Schmach und Angst, zum wohlverdienten Lohn.

Statt Ehre, Ansehn, Glück, bist du bekrönt mit Schande, Der Scheiterhaufen sey für dich der beste Thron.

Erwart' mit Ungeduld und nagendem Gewissen,

Des Höchsten Richters Spruch für deine böse That:

Alsdann wird jedermann die wahre Freud' geniesten.

Wie man dich, wohlverdient, allhier gequälet hat.

Es war dir nicht genug, was Ordnung ist, zu stöhren, Vollmüssig wilder H* * * *, grundböser Struensee!

Mau mußt auf dein Geheiß von allen Kanzeln hören Das Huren sey erlaubt', es geh' auch wie es geh'.

Die Feyertage sind ein Dorn in deinen Augen,

Die tolle Freude soll nur blos dein Labsahl seyn;

Was Gott und Göttlich ist, das kann für dich nicht taugen. Du haßt dir Ehrbarkeit und führst den Teufel ein.

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lind damit ja das Maaß der Sünden übergehe.

So muß der Huren-Geist noch mehr gereitzet seyn. Du bauest Hauser auf, worinnen Ach und Wehe Auf kurze geile Brunst trist zur Belohnung ein.

Gott aber siöhrte bald die Menge solcher Tempel,

Worin der Laster-Brut aufs höchst' gestiegen war;

Des Pöbels Wuth und Hand gab uns ein solch Exempel, Daß Gott der Huren Feind; man sieht es sonnenklar.

0, welch ein harter Fall und selbst errung'nes Wesen,

Das blos dem Teufel nur, nicht Menschen möglich ist!

An deiner Stirne laßt des Satans Bild sich lesen.

Was Wunder, daß er dich zu seinen Sohn erkießt.

Jetzt hör't man freudenvoll dein Seufzen und dein Klagen, Weil dir nun alles fehlt, was deinen Stolz vermehrt.

Ein Sopha, Freyheit, Pelz und dein so schöner Wagen, Mit Schaudern siehe nun, wie sich dein Stand verkehrt.

Jetzt aber ists zu spat, du bist nicht mehr zu retten.

Ein jeder speyet aus, der deinen Namen nennt.

Abscheulich ist dein Bild in deinen langen Ketten,

Des Teufels Svutrakait, das in der Hölle brennt.

So lauft es endlich ab mit solchen bösen Buben,

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Verdammter Struensee! bereue dein Beginnen,

Dieweil du ausgeübt so manche Schand' und That;

Schrey Tag und Nacht zu Gott mit unbetaubtcn Sinnen, Zudem du hier gethan was dort der Teufel that»

Kehr eilig, eiligst um von deinen schnöden Wegen,

Und nahe dich zu Gott, so naht er sich zu dir.

Wann du in Demuth dich Ihm wirst zu Füssen legen,

So kannst du noch entflieh» des Satans fstaubbegier.

Denk doch,daß Gott nicht schläft „und straft in seinem Grimme Dich Königsschänder so, daß jederman erschreck.

Dein hartes Herz erweich' durch Gottes Donnerstimme, Und thu rechtschaffne Buß; erwähl den rechten Weg.

Wann du nun wohl geprüft und Marter g'nug erlitten; So ruf Gott brünnstig an, als ein verlohrner Sohn.

Er hört dein Angstgeschrey und glaubenvolles Bitten,

Und schenket dir zuletzt des Himmels Glanz und Kron.

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Lob, der König lebt 1 Sein Es sitzt die Weisheit selbst regierend auf den Thron. dot Dank! der Spötter bebe! Man sieht, wie er ver,

geh«,

Gefängniß, Marter, Tod, sind sein errungttek Lohn.

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Gott Lob! daß kluge Rath' das Ruder mit regieren.

Und stellen Friede, Ruh, und Gottes Ordnung her, Gott Dank! der Erbprinz soll im Rathe prascdiren.

Von Gott kommt dieses Heil, und nicht von ohngefahr Hör, gnadenreicher Gott! laß meinen Wunsch geschehen, Daß kein Ahitophe! hinkünftig aufersteh.

Damit ganz Dannemark im Flor mög ewig stehen, „Es lebe CHRISTIAN!“ es sterbe Struensee!