Uddrag fra An den König von dem Herrn Conferentzrath Suhm.

Wenn der Geist der Nation von Verachtung und Geringschäzzung muthlos gemacht, sich immer zurückgesetzt sieht, was soll ihn anspornen, nach Verdiensten zu streben, die ihn zu den höhern Aemrtern des Staats geschickt machen, da er nie hoffen darf, sie zu erreichen? Ja, was soll ihn reizen, sich nur für geringere Bedienungen die nöthigen Einsichten und Talente zu verschaffen, wenn er sieht, daß Talente und Einsichten in keine Betrachtung gezogen werden? Wie lange mag es her seyn, da man sich erst um Geschiklichkeit, und dann um Brod und Bedienung Mühe gab? Diese Mode ist längst verjähret: wer bekümmert sich mehr darum? Nicht, ob wir Geschiklichkeit besizzen, einem Dienste vorzustehen, sondern, ob wir uns Kräfte und Geschiklichkeit zutrauen, die Einkünfte eines Dienstes zu verzehren, und etwa durch geschikte Handgriffe auf den Nothfall zu vermehren — dies ist die Hauptsache; dies aber auch die Hauptquelle so vieler Bedrükkungen, Erpressungen und Ungerechtigkeiten, worüber das Volk seufzet: daher der Ursprung der kleinen Tyrannen, die das Land aussaugen, eine Geissel der Unterthanen und eine Pest der Gerechtigkeit sind. Wehe dem Bürger und