Uddrag fra Journalen NB26

hiin Sophist (i Wielands Agathon) : sigter til den ty. forfatter, oversætter og udgiver 👤Christoph Martin Wielands (1733-1813) dannelsesroman Geschichte des Agathon (1766-67). Romanens handling er henlagt til det antikke 📌Grækenland. Helten 👤Agathon bliver bortført af sørøvere og solgt som slave til en ældre sofist, 👤Hippias, der giver ham navnet Kallias og i øvrigt mere optræder som hans lærer og mentor end som hans ejer. Hippias er en overbevist materialist og hedonist, der forsøger at omvende den idealistiske Agathon til sin filosofi. SK hentyder her formentlig til 1. del, 4. bog, kap. 1, »Unerwartete Ungelehrigkeit des Agathon«, hvor Agathon tager til genmæle over for Hippias, kalder hans principper egenkærlige og påstår, at de under dække af det nyttige legitimerer alt, anklager ham for at angribe såvel religionen som dyden og erklære ideen om en moralsk fuldkommenhed for ren fantasi, ligesom han angriber hans visdom for at være egoistisk. Agathon siger videre: »Nenne die Tugend immerhin Schwärmerey; diese Schwärmerey macht mich glücklich, und würde alle Menschen glücklich machen, würde den ganzen Erdboden in ein 📌Elysium verwandeln, wenn deine Grundsätze und diejenigen welche sie ausüben, nicht, so weit ihr ansteckendes Gift dringt, Elend und Verderbniss ausbreiteten.« Herpå fortælles det: »Agathon wurde ganz glühend, indem er dieß sagte; und ein Mahler, um den zürnenden Apollo zu mahlen, hätte sein Gesicht in diesem Augenblicke zum Urbild nehmen müssen. Der weise Hippias hingegen erwiederte diesen Eifer mit einem Lächeln, welches dem Momus selbst Ehre gemacht hätte, und sagte, ohne seine Stimme zu verändern: Nunmehr glaube ich dich zu kennen, Kallias, und du wirst von meinen Verführungen weiter nichts zu besorgen haben. Die gesunde Vernunft ist nicht für so warme Köpfe gemacht wie der deinige. Wie leicht, wenn du mich zu verstehen fähig gewesen wärest, hättest du dir den Einwurf selbst beantworten können, daß die Grundsätze der Sofisten verderblich wären, wenn sie allgemein würden! Die Natur hat schon dafür gesorgt, daß sie nicht allgemein werden. – Doch ich würde mir selbst lächerlich seyn, wenn ich deine begeisterte Apostrofe beantworten, oder dir zeigen wollte, wie sehr auch der Affekt der Tugend das Gesicht verfälschen kann. Bleibe, wenn du kannst, immer was du bist, Kallias! Fahre fort, dich um den Beyfall der Geister und die Gunst der ätherischen Schönen zu bewerben; rüste dich, dem Ungemach, das dein Platonismus dir in dieser Unterwelt zuziehen wird, großmüthig entgegen zu gehen, und tröste dich, wenn du Leute siehst, die niedrig genug sind, sich an irdischen Glückseligkeiten zu weiden, mit dem frommen Gedanken, daß sie in einem andern Leben, wo die Reihe an dich kommt, glücklich zu seyn, sich in den Flammen des Flegethon wälzen werden. / Mit diesem Worten stand Hippias auf, warf einen verächtlich-mitleidigen Blick auf Agathon, und wandt' ihm den Rücken zu, um ihm, mit einer unter seines gleichen gewöhnlichen Höflichkeit, zu verstehen zu geben, daß er sich zurück ziehen könne.« C.M. Wielands sämmtliche Werke bd. 1-3, 📌Leipzig 1794; bd. 1, s. 164-174; s. 171-174. – Sophist: 11,2.

I trykt udgave: Bind 25 side 59 linje 7